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US-Spezialkräfte evakuieren amerikanische Botschaft im Sudan

Waldemar Geiger

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Rund 100 Angehörige der US-Spezialkräfte haben in der Nacht von Samstag (22. April) auf Sonntag (23. April 2023) die US-Botschaft im Sudan evakuiert. Nach Aussagen von Generalleutnant Douglas Arthur Sims, Director of Operations im Generalstab der US-Streitkräfte, wurde während der Evakuierungsmission niemand verletzt, und die „beteiligten Luftfahrzeuge, darunter drei Night Stalker MH-47 Chinook-Hubschrauber, wurden weder beim Anflug noch beim Abflug aus Khartum beschossen.“

Während eines nächtlichen Pressebriefings gaben die USA auch Details zum Verlauf der Mission bekannt. Die Evakuierung erfolgte mittels drei MH-47G-Helikoptern, einer Spezialkräfteversion der Chinook. Die Hubschrauber seien am Samstag gegen 15 Uhr aus Djibouti gestartet und in einem nicht näher benannten Ort in Äthiopien zum Auftanken zwischengelandet. Von dort aus ging es dann in einem Zug Richtung Khartum, was wiederum rund drei Stunden in Anspruch nahm. Für die Evakuierung musste US-Angaben nach, jeweils eine Strecke von rund 800 Meilen (1.287 km) hin und zurück zurückgelegt werden.

„Die Operation verlief schnell und sauber, wobei die Soldaten weniger als eine Stunde am Boden in Khartum verbrachten“, erklärte ein US-Vertreter während des Pressebriefings.

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Obwohl die Rettung reibungslos verlief, gab es ein Problem, erklärte Sims. „Wir hatten einen Hubschrauber, der auf dem Rückweg ein Problem mit der Treibstoffversorgung hatte, aber er konnte das Problem beheben und den Flug fortsetzen“, sagte Sims. „Wir hatten keinen Ausfall.“

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Die militärische Evakuierungsoperation war notwendig geworden, weil sich die Sicherheitslage aufgrund der eskalierenden Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) drastisch verschlechtert hatte. US-Medienberichten zufolge wurden insgesamt 70 Personen aus Khartum evakuiert.

Die MH-47G werden in den US-Streitkräften ausschließlich durch das 160th Special Operations Aviation Regiment (Airborne) geflogen. Das 160th Special Operations Aviation Regiment (Airborne), kurz 160th SOAR, auch als Night Stalkers bekannt, ist das Hubschrauber- und Drohnenregiment des U.S. Army Special Operations Command und bildet mit seinen speziell modifizierten Fluggeräten die Lufttransportkomponente der Spezialkräfte der US-Streitkräfte ab. Hauptauftrag des Regiments ist es, die unterschiedlichen Spezialkräfteverbände der US-Streitkräfte bei ihren Einsätzen zu unterstützen. Der Verband ist darüber hinaus zur Durchführung von eigenständigen Spezialoperationen befähigt. Dazu zählen unter anderem aber nicht ausschließlich: Direct Action-Einsätze – im Fall der 160th SOAR sind dies präzise Angriffe aus der Luft – sowie Einsätze im Rahmen der Special Reconnaissance (Spezialaufklärung).

Waldemar Geiger