StartBewaffnungIndischen AK-203 Fertigungsstraße noch nicht bereit für Serienfertigung

Indischen AK-203 Fertigungsstraße noch nicht bereit für Serienfertigung

Kristóf Nagy

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Die Fertigung aller Maschinen und Werkzeuge für die indische Fertigungsstätte der AK-203 ist abgeschlossen, jedoch noch nicht ausgeliefert. Dies gab der Kalaschnikow Konzern am 27. September 2023 in einer Stellungnahme bekannt. Dies ist deswegen überraschend, da das staatlichen (Indien) Ordnance Factory Board, bereits im Januar 2023 davon sprach, dass die Auslieferung von Gewehren aus indischer Fertigung kurz bevor stünde.

Die indischen Streitkräfte planen seit dem März 2019 ihr immer drängender werdendes Sturmgewehr-Problem mit der heimisch produzierten AK-203 zu lösen. Dass die Herausforderungen auf höchster Ebene erkannt wurden, zeigte seinerzeit die Ankündigung des indisch-russischen Vorhabens durch keinen geringeren als Premierminister Narendra Modi.

Der für die Ablösung der INSAS Gewehre und die Vereinheitlichung des überaus inhomogenen indischen Gewehrbestandes notwendige Produktionsstart verzögerte sich jedoch immer weiter. Die Lieferung des ersten Loses von 70.000 Gewehten wurde aus russischer Fertigung vereinbart und erfolgte ab Januar 2022. Mit der im Januar erfolgten Bekanntgabe schien die Fertigung auch am indischen Standort mit geplant steigender Intensität angelaufen zu sein. Die nun durch den Kalaschnikow Konzern erfolgte Mitteilung lässt jedoch vermuten, dass die Produktion bis dato auf geringem Niveau verlief und es sich eher um die Montage von aus Russland gelieferten Kits, als um eine vollwertige Fertigung gehandelt hat.

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Laut aktueller Stellungnahme wurden für das in Korwa ansässige Indian Ordnance Factory Handwaffenwerk in den letzten 18 Monaten insgesamt 4.500 Maschinen und Werkzeuge produziert. Dazu wurden im Vorfeld 1.100 Spezialwerkzeuge direkt von Kalaschnikow für diesen Zweck hergestellt. Zudem entstand die für den Technologietransfer benötigte Dokumentation. Laut Alan Lushnikov, Präsident des Konzerns, seien alle notwendigen Komponenten bereit für den Versand nach Indien.
Dies lässt den Schluss zu, dass das Joint Venture, welches auf indischer Seite zu 50,5 Prozent durch die dem Verteidigungsministerium gehörenden Ordnance Factory Board und auf russischer Seite zu 42 Prozent dem Kalaschnikow-Konzern und zu 7,5 Prozent durch Rosoboronexport gehalten wird, noch eine Weile nicht die vollumfängliche Serienfertigung beginnen kann.

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Indes ist der Bedarf an AK-203 Sturmgewehren bis heute nicht durch alle indische Bedarfsträger vollumfänglich geklärt. So stehen bis heute Bedarfe mit Abweichungen von mehreren 100.000 Gewehren im Raum.

Kristóf Nagy