StartBewaffnungEuroPULS Raketenartilleriesystem testet Naval Strike Missile

EuroPULS Raketenartilleriesystem testet Naval Strike Missile

Das Raketenartilleriesystem EuroPULS, das unter anderem bei der Bundeswehr eingeführt werden soll, hat bei einem Testschießen in Norwegen erstmals den Seezielflugkörper Naval Strike Missile (NSM) von Kongsberg eingesetzt. Auch letzterer wird von Deutschland als Ersatz für die AGM-84 Harpoon auf den Fregatten der Typen 124 und 125 sowie als Bewaffnung für den künftigen Typ 126 beschafft. Mit seiner Steuerung durch einen abbildenden Infrarotsuchkopf, GPS, Trägheitsnavigation und Terrainerkennung kann NSM auch gegen Landziele eingesetzt werden.

Bei EuroPULS, vom deutschen Kooperationspartner KNDS auch als MARS 3 bezeichnet, handelt es sich um eine europäisierte Version des israelischen Precise and Universal Launching System von Elbit. Der Mehrfachwerfer kann Raketen vom Kaliber 122 bis 370 mm mit Reichweiten zwischen 35 und 300 Kilometern sowie Loitering Munition vom Typ SkyStriker verschießen. Ebenfalls möglich ist die Integration von Marschflugkörpern wie jetzt NSM und der künftigen Joint Fire Support Missile (JFS-M) von MBDA. Bei der Bundeswehr wird das System auf dem 8×8 Fahrgestell Iveco Trakker eingeführt.

EuroPULS als vielseitige Flugkörperplattform

Die NSM ist ein turbojetgetriebener Flugkörper mit Stealth-Eigenschaften und wiegt mit Feststoff-Startbooster 407 Kilogramm. Sie fliegt im hohen Unterschallbereich und verfügt über einen Gefechtskopf mit 125 Kilogramm Masse sowie eine Reichweite von mindestens 185 Kilometern. Beim von Deutschland gewählten Block 1A liegt diese bereits über 300 Kilometern. Der Flugkörper kann sowohl von See- als auch Luftfahrzeugen sowie Stellungen an Land eingesetzt werden. NSM ist von mindestens 13 Streitkräften beschafft beziehungsweise ausgewählt worden.

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Das U.S. Marine Corps will sie künftig ebenfalls von Raketenartilleriesystemen gegen Seeziele einsetzen. In den USA wurde auch die speziell für den Luft-Boden-Einsatz ausgelegte Variante Joint Strike Missile (JSF) mit zusätzlichem Datenlink und bis zu 555 Kilometer Reichweite entwickelt. Diese wird auch von Deutschland für die künftigen Kampfflugzeuge F-35 beschafft. MBDAs JFS-M soll bei einer geringeren Masse von insgesamt 300 Kilogramm und 80 Kilogramm für den Gefechtskopf ebenfalls knapp 500 Kilometer Reichweite haben.

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Stefan Axel Boes