Die Kampfschwimmer des Kommandos Spezialkräfte Marine sollen offenbar ab Mitte 2025 die ersten neuen Einsatzboote erhalten, die die in die Jahre gekommenen RHIB H1010 ersetzen werden, wie aus einer Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Hitschler vom 20. Septembre 2023 auf eine Frage des CDU-Bundestagsabgeordneten und Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages Ingo Gädechens hervorgeht. „Der Zulauf der Boote wird für den Zeitraum 2. Halbjahr 2025 bis Ende des Jahres 2026 angestrebt“, erklärt der Staatssekretär in dem Schreiben, das der S&T vorliegt.
Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat erst vor rund einem Monat einen zweiten Beschaffungsversuch gestartet die neuen Einsatzboote zu beschaffen, nachdem der erste Versuch gescheitert war, S&T berichtete. Demnach sollen für das Kommando Spezialkräfte der Marine bis zu „26 Einsatzboote mit mittlerer Reichweite nebst Ausrüstung und weiteren den Booten dienenden Leistungen“ beschafft werden. Wann die Kampfschwimmer über die Boote verfügen können, ging aus der Veröffentlichung des BAAINBw auf der europäischen Vergabeplattform TED nicht hervor.
In seiner Antwort schreibt Hitschler zudem, dass bei diesem Anlauf eine Entwicklungslösung ausgeschlossen wird. „Die Umsetzung soll auf der Grundlage marktverfügbarer Produkte und ausgereifter Konstruktionsstände im Rahmen eines europäischen Wettbewerbs erfolgen“, steht es in dem Schreiben. Dafür wurden die technischen Forderungen Hitschler zufolge entsprechend angepasst. Der erste Beschaffungsversuch soll dem Vernehmen nach deswegen gescheitert sein, weil sich gegenseitig ausschließende Leistungs- und Umweltforderungen an die neuen Einsatzboote gestellt wurden.
Zudem wird in der Antwort des Staatssekretärs auch der Zeitpunkt der geplanten parlamentarischen Behandlung des Vorhabens – der Haushaltsausschuss und der Verteidigungsausschuss des Bundestages müssen Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr mit einem Beschaffungsvolumen über 25 Millionen Euro zustimmen – mit der 26. Kalenderwoche 2024, also Ende Juni 2024, angegeben.