Rheinmetall hat in der vergangenen Woche seinen Minenräumpanzer Keiler Next Generation (NG) in einer Live-Vorführung auf dem Truppenübungsplatz Bergen demonstriert. Rund 100 geladene internationale Gäste aus Streitkräften, Beschaffungsbehörden und Industrie nahmen an der Veranstaltung am 14. August teil.
Der Keiler NG zeigte zunächst das schnelle Anlegen von Minengassen mit dem Pearson-Minenpflug. Dieser ist über vier Meter breit und kann Minen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Meter pro Minute räumen. Wahlweise kann er rasch durch ein Räumschild ersetzt werden, mit dem das Fahrzeug Hindernisse beseitigen, Gräben auffüllen oder Feuerstellungen anlegen kann.

Im zweiten Teil nutzte der Keiler NG sein raketengetriebenes Minenräumsystem „Plofadder“ von Rheinmetall Denel Munition. „Plofadder“ kann mittels raketenverbrachter Sprengschnüre innerhalb von Minuten Minengassen von 160 Meter Länge und neun Meter Breite anlegen. Werden die beiden Starter des Fahrzeugs überlappend eingesetzt, können auch tiefe Minensperren überwunden werden.
Zusätzlich ist der Keiler NG mit einem Magnetsignatur-Simulator ausgestattet, der Anti-Fahrzeug-Minen der zweiten Generation schon vor dem Minenpflug zur Detonation bringen kann. Darüber hinaus gibt es ein integriertes System zur Markierung von Minengassen für nachfolgende Truppen, auch bei Nacht oder begrenzter Sicht. Das Fahrzeug verfügt zudem über einen Kran zur Montage des Minenpflugs oder Räumschilds sowie zum Nachladen des „Plofadder“-Systems mit Bordmitteln.
Zum Selbstschutz ist der Keiler NG mit dem Nebelwerfersystem ROSY und der fernbedienten Waffenstation Natter 12,7 für Maschinengewehre ausgerüstet. Die Besatzung besteht aus zwei Soldaten. Das Fahrzeug ist insgesamt bereits für fernbedienten Einsatz und die Integration in das digitale Gefechtsfeld sowie die Ausstattung mit aktiven Schutzsystemen gegen Beschuss vorbereitet.
Der Keiler NG beruht auf dem Pionierpanzer Kodiak mit Leopard-2-Fahrgestell. Er hat ein Gewicht von 63 Tonnen bei einer Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h, einer Steigfähigkeit von 60 Prozent, Grabenüberschreitfähigkeit von 2,50 Metern und Fähigkeit zum Überwinden von 90 Zentimeter hohen Hindernissen. Vorhandene Kodiaks können mit Rüstsätzen in eine Konfiguration ähnlich des Keiler NG umgebaut werden.
Redaktion/sab