Die australischen Landstreitkräfte erhalten neue Kampfpanzer M1A2 SEP v3 Abrams aus amerikanischer Produktion, wie unser Schwestermagazin Europäische Sicherheit & Technik berichtet. Das Verteidigungsministerium in Canberra teilte in einer Pressemitteilung vom 10. November mit, dass bereits 46 von 75 bestellten Panzern geliefert worden seien.
Die gelieferten Abrams verbessern die australischen Panzer Kompanien in Bereichen wie Feuerkraft, Mobilität Schutz und Kommunikation. Der M1A2, angetrieben durch eine 1.100 kW starke Gasturbine, verfügt unter anderem über eine 120mm Glattrohrkanone und zwei M240 Maschinengewehre. Das System Enhancement Program (SEP) mit dem die australische Version ausgerüstet ist, beinhaltet technische Upgrades wie verbesserte Ziel und Computersysteme.

Generalmajor Vagg, Leiter des Bereichs Land-Fähigkeiten, unterstrich die hohe Bedeutung von Kampfpanzern im Gefecht verbundener Waffen. Die Abrams Panzer werden die australischen Landstreitkräfte befähigen, wichtige strategische Landpositionen zu kontrollieren und weitreichende Angriffe durchzuführen. Australien hat bereits Maßnahmen für die nötige Infrastruktur der amerikanischen Panzer geschaffen. So wird in den Standorten Puckapunyal und Bandiana in Victoria und Townsville in Queensland in die australische Industrie investiert. Nachdem die logistische Basis geschaffen ist, wird die Gefechtsausbildung Anfang 2025 starten.
M1A2 ersetzen ältere Abrams für die Ukraine
Die Beschaffung der Panzer dient nicht nur der Modernisierung. Sie sollen auch Material ersetzen, das Australien an die Ukraine spendet. So teilte das australische Verteidigungsministerium am 17. Oktober mit, dass 40 M1A1, die Vorgängerversion der neu gelieferten Panzer, an die Ukraine geliefert werden sollen (Soldat & Technik berichtete). Mit diesem jüngsten Paket im Wert von 245 Millionen US-Dollar (umgerechnet 225 Millionen Euro) belaufe sich der Gesamtwert der australischen Militärhilfe für die Ukraine seit Beginn der groß angelegten russischen Invasion auf über 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro).
Der Prozess der gleichzeitigen Modernisierung der eigenen Streitkräfte und Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland ist gängige Methode unter westlichen Partnern. So profitieren die eigene Verteidigungsfähigkeit, die Ukraine und natürlich die jeweilige Rüstungsindustrie. Australien folgt diesem Muster mit der Anschaffung der neuen M1A2 SEP v3.
Gerhard Heiming