Die Pioniertruppe begleitet und kämpft vorne mit der Kampftruppe und verwendet dabei unter anderem gepanzerte Brückenleger. Im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung wird sie aber auch für die Aufrechterhaltung der Mobilität und damit der logistischen Versorgung im Hinterland zuständig sein. In der Etappe wird sie genauso Brückenlegekapazitäten wie vorne auf der letzten Meile benötigen. Dort wird es dann aber keine schweren und gepanzerten Systeme brauchen. Hier bieten sich Traktoren an. Vorbild bei der Nutzung von Traktoren sind die skandinavischen Länder.
Moderne Traktoren sind eine interessante Option zur Nutzung als Unterstützungsfahrzeuge – sogenannte Enabler – in den unterschiedlichsten Waffengattungen, wie zum Beispiel bei Pionieren als modulare Pioniermaschine, bei den Logistiktruppen zum Materialtransport und Materialumschlag oder bei den Kampftruppen als Erdarbeitsgerät (EAG). Sie sind echte multifunktionale Talente, sehr flexibel, kosteneffektiver als Gefechtsfahrzeuge, und zudem marschkolonnenfähig. Soldat & Technik berichtete zum Thema der militärischen Nutzung bereits mehrfach, zum Beispiel hier sowie hier.
Traktoren können nicht nur Brückenleger
Dank diverser Anbaugeräte sind Traktoren aber nicht nur als Brückenleger geeignet. Sie können schnell und einfach zu einem Multifunktionssystem umgewandelt werden. Und im Falle der Landes- und Bündnisverteidigung könnten über die zahlreichen Landwirte im Land schnell und einfach Systeme generiert werden. Auf dem NATO Centre of Excellence Military Engineering Industry Day im Dezember 2024 wurde ein entsprechendes System vorgestellt.
Der Traktor 900 Vario kommt vom Landmaschinenhersteller Fendt, das Brückenlegesystem von Pearson Engineering. Bei der genutzten Brücke handelt es sich um eine Cobra-Brücke von General Dynamics European Land Systems (GDELS). Im Bedarf kann der Traktor auch mit einer geschützten Kabine angeboten werden. Oder mit einer Fernsteuerung zur sicheren und abstandsfähigen Verlegung. Soldat & Technik sprach am Rande der Veranstaltung mit Thomas Steinheber, Abteilungsleiter ISU bei Fendt.
André Forkert