In den letzten Jahren haben sich in der Presse die Meldungen gehäuft, in denen bemängelt wurde, dass bei wehrtechnischen Projekten – u.a. auch bei Panzerentwicklungen – in vielen Fällen die ursprünglich geplante Entwicklungszeit in erheblichem Maße überschritten wurde. Dieses Phänomen ist nicht ein Merkmal der letzten Jahre, sondern ist bereits vor über 50 Jahren auch bei entsprechenden Rüstungsprojekten in der Anfangszeit der Bundeswehr, darunter auch bei der Entwicklung des Luftlande-Waffenträger (LLWaTrg) Wiesel 1, aufgetreten.
Da der Bedarfsträger in der Folgezeit auf die Einführung eines LLWaTrg drängte, wurden die Arbeiten Mitte 1981 mit einer erneuten Marktsichtung wieder aufgenommen. In der Folgezeit litt der Programmfortschritt nochmals wegen heftiger Streitigkeiten zwischen zwei Bewerbern auf der Industrieseite. Daher konnte erst im Jahr 1985 der Entwicklungsvertrag mit der Firma Porsche abgeschlossen werden, der auch den Bau von vier Prototypen beinhaltete. Die restlichen Entwicklungsarbeiten inklusive Erprobung und Truppenversuch verliefen erstaunlich zügig, so dass im Jahr 1988 nach Abschluss des Beschaffungsvertrages mit MaK bereits zwei Jahre später die ersten Fahrzeuge an die Truppe übergeben werden konnten.
Rolf Hilmes