Die Digitalsparte von Dynamit Nobel Defence (DND) und der dänische Drohnenspezialist Sky-Watch haben eine strategische Partnerschaft im Bereich der taktischen Drohnensysteme geschlossen, wie ein Vertreter von DND gegenüber Soldat & Technik im Rahmen der DWT-Tagung „Unbemannte Systeme IX“ – am 19. und 20. April in Bonn – bestätigt hat. Ziel der Partnerschaft ist die Integration der Sky-Watch- Drohne vom Typ Heidrun in die digitale Sensor-to-Shooter-Technologiefamilie von DND sowie eine globale Vertriebspartnerschaft der Drohnen durch DND.
Heidrun ist ein kriegserprobtes System, die Drohne wurde erstmals 2022 im Rahmen von Dänemarks Militärhilfe an die Ukraine geliefert. Zudem wurden mehrere Systeme über eine Crowdfunding-Kampagne des Hollywoodstars Mark Hamill, berühmt durch seine Rolle als Luke Skywalker in der Filmreihe Star Wars – beschafft und ebenfalls an die ukrainischen Streitkräfte übergeben.
Die nur wenige Monate alte Kooperation zwischen DND und Sky-Watch hat bereits erste Erfolge vorzuweisen, so wurden mittlerweile mehrere Systeme über die DND an einen nicht näher spezifizierten Kunden verkauft. Darüber hinaus verfolgen Sky-Watch und DND-Digital eigenen Angaben nach das Ziel, die Leistungsfähigkeit des Systems mittels Integration der Drohne in eine moderne Führungs- und Waffeneinsatzsystemarchitektur sowie den Ausbau der Modularität von Heidrun zu steigern. Beabsichtigt ist die Integration des Systems in eine Shared-Information-Space-Architektur und die Fireweaver-Anwendung. Zudem wird an der Integration der DND-Digital BNET-Funktechnik als mögliches Kommunikationssystem zur Steuerung der Drohne gearbeitet. In Verbindung mit einer Ausweitung der Modularität (Austauschbarkeit) der Sensornutzlast soll möglichen Kunden des taktischen Drohnensystems eine möglichst breite Auswahl in Punkto Sensorik und Kommunikationstechnik gegeben werden.
Nach Aussagen eines Sky-Watch-Vertreters in Bonn ist Heidrun neben der Ukraine bereits in drei weiteren NATO-Staaten unter Vertrag. In wenigen Monaten will man das 100ste System ausgeliefert haben.
Als Flächenluftfahrzeug konzipiert ist Heidrun als Überwachungs- und Aufklärungsmittel ausgelegt, kann aber auch als Relais dienen, um die Reichweite anderer Systeme zu erhöhen. Die leichte Konstruktion erlaubt nach wenigen Minuten Vorbereitungszeit einen Start aus der Hand. Im Anschluss kann Heidrun bis zu 90 Minuten in der Luft verweilen. Der Gimbal im Schwerpunkt unter dem Rumpf nimmt entweder eine Tagsicht- als auch eine Elektro-Optische-/Thermalkamera auf und ermöglicht eine von der Flugrichtung unabhängige Ausrichtung.
Technische Daten Heidrun | |
Spannweite | 1,65 m |
Masse | 2,6 kg |
Reichweite der Steuerung | 30 km |
Flugreichweite | etwa 80 km |
Marschgeschwindigkeit | 60 km/h |
Nutzlast |
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