Die südkoreanische Hanwha Aerospace stellt ihren Schützenpanzer Redback auf der Messe Black Sea Defense & Aerospace 2024 vom 22. bis 24. Mai in Bukarest vor. Der Typ ist Hanwhas Vorschlag im Wettbewerb um einen neuen rumänischen Schützenpanzer, für den noch dieses Jahr die Entscheidung und Vertragsunterzeichnung für bis zu 298 Fahrzeuge im Wert von rund drei Milliarden Euro geplant ist. Mitbewerber sind Rheinmetall mit dem Lynx, BAE Systems mit dem CV90, und General Dynamics European Land Systems mit dem ASCOD.

Der Redback beruht auf dem in Südkorea eingeführten K21. Australien hat sich bereits letztes Jahr unter der Bezeichnung AS21 für diesen Typ und gegen den Lynx entschieden, um seine alten Mannschaftstransportpanzer M113 zu ersetzen. Diese Version wiegt mit 42 Tonnen Kampfgewicht erheblich mehr als der knapp 26 Tonnen schwere K21 und wird von einem MTU America MT881 Ka-500 Diesel mit 735 kW (1.000 PS) auf mindesten 65 km/h beschleunigt.

Der sechs Tonnen schwere Turm wurde von der australischen EOS Defence Systems auf Basis des Elbit MT30 aus Israel entwickelt. Die Bewaffnung besteht aus einer 30 mm Bushmaster Mk44S Maschinenkanone und einem koaxialen 7,62 mm MAG Maschinengewehr, einem Zwillingsstarter für Rafael Spike LR2 Panzerabwehr-Lenkflugkörper, und einer fernbedienten Waffenstation (RCWS) EOS 400, die verschiedene weitere Maschinenwaffen aufnehmen kann.
Auch in Rumänien verspricht Hanwha die Einbeziehung der inländischen Industrie. Mit der K9 Thunder Panzerhaubitze hat das Unternehmen zudem noch ein weiteres Eisen im Feuer, mit dem es parallel ebenfalls gegen Rheinmetall mit der Panzerhaubitze 2000 sowie seine eigene Ableitung T-155 Firtina von BMC aus der Türkei antritt. Während der Redback zuvor in Polen gegen den einheimischen Entwurf eines schweren Schützenpanzers verlor, konnte sich Hanwha dort sowie in Finnland, Estland und Norwegen ebenso wie in Australien mit der K9 durchsetzen. Dieser Wettbewerb soll ebenfalls noch 2024 entschieden werden.
Stefan Axel Boes