Mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag dieser Woche zwei Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) und einen Piloten des Hubschraubergeschwaders 64 ausgezeichnet. Während einer hochgefährlichen Zugriffsoperation in Nordafghanistan im Oktober 2012 trugen sie unter Einsatz ihres Lebens maßgeblich zum Erfolg der Mission bei. Das Ehrenkreuz für Tapferkeit ist die höchste Auszeichnung der Bundeswehr.
Operation „Mah Taabi“ („Mondlicht“)
Ziel der Operation war die Festsetzung und Ergreifung mehrerer gesuchter Straftäter, die unter anderem für einen tödlichen Anschlag auf eine deutsche Patrouille 2011 verantwortlich gemacht wurden. In enger Zusammenarbeit mit afghanischen Strafverfolgungsbehörden sowie einer afghanischen Partnereinheit erfolgte am 12. Oktober 2012 der Einsatz mit Unterstützung des Hubschraubergeschwaders 64. Aufgrund des massiven Widerstandes der Taliban entwickelte sich ein mehrstündiges Feuergefecht. Für das KSK gehört diese Operation bis heute zu den intensivsten und gefährlichsten seiner Geschichte.
Oberstleutnant S.: „Beispielhaftes Führen von vorn“
Als Hauptmann war S. am 12.Oktober 2012 Führer der deutschen Spezialkräfte sowie aller zugeordneten deutschen und afghanischen Kräfte bei der Operation. Selbst im Feuerkampf stehend, übernahm S. zusätzlich die Führung der afghanischen Partnereinheit, nachdem deren Kommandeur tödlich verwundet wurde. Mit „beispielhaftem Führen von vorn“ sowie „Mut, herausragendem Führungsverhalten, Entschlusskraft, selbstlosem Einsatz und persönlicher Tapferkeit“ gelang es, eine drohende Einkesselung durch gegnerische Kräfte abzuwenden und darüber hinaus den Angriffsschwung zu halten. Letztlich führte er die hochintensive und komplexe Operation zum Erfolg.
Oberstabsfeldwebel F.: „Unverzagte Entschlossenheit im Orts- und Häuserkampf“
Oberstabsfeldwebel F. war Zugführer im Schwerpunkt des Angriffs. Ihm waren auch Angehörige der afghanischen Partnereinheit zugeordnet. In einer kritischen Phase massiver feindlicher Gegenwehr sorgte sein „energisches und entschlossenes Handeln bei der Koordination von Feuer und Bewegung“ für den Anschluss an die Hauptkräfte. „Teilweise auf unmittelbare Nahdistanz kämpfend, zeigte F. beispielgebende Tapferkeit ohne Rücksicht auf die eigene Unversehrtheit“. Im Sinne des Auftrages an vorderster Front handelnd, unterstütze F. maßgeblich das gemeinsame Ziel des Angriffs und somit den Operationserfolg.
Ausführliche Dokumentation im Besucherzentrum KSK
Interviews und weitere Originaldokumente der Operation Mah Taabi sind im Besucherzentrum des KSK aufbereitet. Das in der Bundeswehr einzigartige Besucherzentrum befindet sich unmittelbar vor der Graf-Zeppelin-Kaserne in Calw. Es ist frei zugänglich und donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie freitags, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Gruppen können über die Webseite www.ksk-besucherzentrum.de auch Führungen buchen.
Redaktion/sab