StartBewaffnungBestellung für die Viper 300 KI-gestützte Loitering Munition von SpearUAV

Bestellung für die Viper 300 KI-gestützte Loitering Munition von SpearUAV

Die israelische SpearUAV Ltd. hat am 16. Dezember 2024 den Eingang eines 20-Millionen-US-Dollar-Vertrags für die KI-gestützte Loitering Munition Viper 300 bekannt gegeben. Der Vertrag enthält nach Unternehmensangaben Optionen für eine Erweiterung auf etwa 60 Millionen US-Dollar. Es soll sich nach unbestätigten Angaben um einen ausländischen Kunden handeln.

Die SpearUAV Viper-Familie besteht aktuell aus den Modellen Viper 40, Viper 300 sowie Viper 750. Die UAVs sind gefaltet und starten aus einer Kapsel heraus. Sie können auch vom Spear Multi Canister Launcher (MCL) aus verschossen werden. Der jetzt geschlossene Vertrag bezieht sich auf das Flaggschiffsystem des Unternehmens, Viper 300, das Aufklärungs-, Zielerfassungs- und Loitering Munition-Fähigkeiten für den Einsatz bei der Infanterie, den Spezialkräften oder von gepanzerten und ungeschützten Fahrzeugen aus bietet. Das Unternehmen wird die Systeme voraussichtlich bereits 2025 ausliefern.

Loitering Munition für Bataillonsebene

Der Viper 300 ist ein bahnbrechendes System, das den Streitkräften auf Bataillonsebene eine noch nie dagewesene operative Flexibilität bietet, so der Hersteller. Dank seines Designs lässt sich das luftgestützte System leicht in eine kompakte Kapsel „zusammenfalten“, was einen sofortigen Einsatz in jedem Kampfszenario ermöglicht. Die Soldaten können die Loitering Munition entweder zu Fuß oder von einer Fahrzeugplattform aus starten und dabei fortschrittliche KI-Tools einsetzen, die eine sofortige Zielerfassung für Präzisionsangriffe ermöglichen. Die Bediener können das System bereits nach wenigen Tagen Training aktivieren und benötigen keine Erfahrung mit unbemannten Flugsystemen, so SpearUAV weiter.

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Das Unternehmen wendet diese Fähigkeiten auch auf Kampfplattformen wie Panzer und APCs an. Die Fähigkeit der Viper 300, verschiedene Waffentypen zu integrieren und sich an die Missionsanforderungen anzupassen, verschafft den Bataillonen bisher nicht gekannte unabhängige Fähigkeiten. Zusätzlich zu diesem Auftrag hat SpearUAV weitere Aufträge für offensive Systeme wie Viper 300 und Viper 750 (hauptsächlich für die Marine) sowie für defensive Systeme wie Viper I (Interceptor) erhalten.

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Rekordjahr für Drohnen-Aufträge

Yiftach Kleinman, stellvertretender CEO von SpearUAV: „SpearUAV verbindet den innovativen Geist des israelischen ‚Silicon Valley‘ mit den dringenden Verteidigungsbedürfnissen sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Bei SpearUAV gibt es eine einzigartige Kombination aus kampferfahrenen Mitarbeitern, die Erkenntnisse aus dem Einsatz direkt in technische Innovationen umsetzen, und einem Ingenieur-, Betriebs- und Designteam, das zu den Besten der Branche gehört. Durch die Verbindung von operativem Fachwissen mit technischen Fähigkeiten von Weltklasse entwickeln wir Lösungen, die genau auf die militärischen Herausforderungen abgestimmt sind und einen technologischen Wettbewerbsvorteil bieten.“

Kleinman weiter: „Das Vertrauen, das uns dieser bedeutende Kunde entgegenbringt, bestätigt unseren einzigartigen Ansatz und beweist unsere fortschrittlichen Fähigkeiten im sich schnell entwickelnden Ökosystem der unbemannten Plattformen. Dieser Vertrag stellt nicht nur eine beträchtliche Chance dar, sondern beinhaltet auch Erweiterungsoptionen, von denen wir erwarten, dass sie unsere Marktpräsenz in naher Zukunft erheblich steigern werden. Dies ist ein Rekordjahr für neue Verträge für SpearUAV, und wir rechnen mit weiteren bedeutenden Verträgen, bevor das Jahr endet. Wir sind weiterhin bestrebt, fortschrittliche Lösungen auf Bataillonsebene zu entwickeln, die die operative Autonomie in Bezug auf Aufklärung, Überlebensfähigkeit und Wirkung verbessern.“

Das System Viper 300

Die Viper 300 ist eine Helikopter-Drohne, die sich nach dem Verschuss entfaltet. Sies zeichnet sich durch eine robuste Konstruktion (einschließlich Gefechtskopfnutzlast) von bis zu drei Kilogramm aus, die Missionsflexibilität und operative Wirksamkeit gewährleistet. Die Loitering Munition verfügt über eine Flugdauer von bis zu 20 Minuten, eine Reichweite von mehr als fünf Kilometern und einen hochauflösenden elektro-optischen/Infrarot-Sensor (EO/IR) für Echtzeit-Aufklärung und Zielerfassung. Mit ihrem kompakten, kapselbasierten Startmechanismus ermöglicht die Viper 300 einen schnellen Einsatz und eine nahtlose Integration in Infanterieeinheiten, Kampffahrzeuge und andere Plattformen.

Die Viper 300 Drohne bzw. Loitering Munition.
Die Viper 300 Drohne bzw. Loitering Munition. (Foto: SpearUAV)

Ihre Fähigkeit, in Umgebungen ohne GNSS zu operieren, gewährleistet die Funktionalität in umkämpften Szenarien und bietet auch unter schwierigen Bedingungen eine zuverlässige Leistung. Die Fluggeschwindigkeit wird mit 27 Meter pro Sekunde angegeben. Zudem ist die Loitering Munition mit fortschrittlichen KI-Algorithmen ausgestattet, was einen schnelleren, präziseren und flexibleren Einsatz ermöglicht und den Bediener entlastet. Dank der fortschrittlicher künstlicher Intelligenz ist sie in der Lage, Bedrohungen genau zu identifizieren, zu verfolgen und zu bekämpfen, während gleichzeitig Kollateralschäden minimiert werden, so der Hersteller.

Loitering Munition zur ethischen Kriegführung

Die hochmoderne KI-Engine ist das Herzstück der Viper 300, die sie zu einem gewissenhaften Instrument im Bereich der ethischen Kriegsführung macht. Es handelt sich nicht um einen typischen Mechanismus zur Erkennung von Bedrohungen, sondern um ein dynamisches kognitives System, das sich ständig an die sich ändernden Kampfbedingungen anpasst und dessen Algorithmen zahllose Situationsvariablen in Echtzeit berechnen, um die Loitering Munition auf ein optimales Ziel auszurichten und Kollateralschäden auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.

In komplexen Umgebungen und bei anspruchsvollen Missionen gewährleistet die Schwebefähigkeit der Viper 300 einen stabilen, wendigen Flug und überwindet die traditionellen Fallstricke von Starrflüglerdrohnen. So bleibt sie standfest, egal ob sie durch die Ecken und Winkel einer dicht besiedelten Stadt navigiert, über unwegsames Gelände schwebt oder bei unbeständigem Wetter fliegt. Die Viper 300 kann in zahlreichen Anwendungsfällen eingesetzt werden, darunter die Ausschaltung hochwertiger Ziele, Aufklärung und Überwachung, Verteidigungsoperationen, asymmetrische Kriegsführung, HLS und Grenzschutz.

André Forkert