StartBewaffnung40 Jahre SIG Sauer P226

40 Jahre SIG Sauer P226

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Im ausklingenden Jahr 2024 feiert eine der bekanntesten Pistolen aus dem Hause SIG Sauer ihr 40-jähriges Jubiläum. Die P226 basiert auf der Mitte der 1970er Jahre zuvor in die Schweizer Armee eingeführte Ordonnanz-Kurzwaffe Pistole 75. Diese vermarkteten die schweizerische SIG und der nach dem zweiten Weltkrieg aus Suhl nach Eckernförde übergesiedelte deutsche Traditions-Waffenhersteller J.P. Sauer & Sohn auf dem Sport- und Behördenmarkt außerhalb der Schweiz als P220.

Eine M1911A1 (links oben), Beretta 92F (links unten), SIG Sauer P226 (rechts oben) und SIG Sauer P320.
An die Stelle der US-Dienstpistole M1911A1 (links oben) trat Mitte der 1980er die Beretta 92F (links unten) als M9. Die SIG Sauer P226 (rechts oben) kam als MK25 zu den U.S. Navy SEALs. 2017 schließlich führte die U.S. Army die SIG Sauer P320 als M17 ein. (Foto: Jan-Phillipp Weisswange)

1984 stelle SIG Sauer dann die P226 vor. Die moderne Neun-Para-Pistole folgt dem modifizierten Browning-System und verfügt über einen Single Action/Double Action-Abzug. Im Gegensatz zur P220 weist sie ein doppelreihiges Magazin für 15 Patronen auf. Zudem verfügt sie über einen seitlich am Griffstück angebrachten Magazinhalteknopf statt des Magazinhalters hinter dem Magazinschacht. Mit 196 Millimeter Gesamtlänge, 139 Millimeter Höhe und 39 mm Millimeter zeigt sich die Waffe ähnlich groß wie die P220. Das Leergewicht liegt bei 845 Gramm. Der Lauf weist sechs Züge (Rechtsdrall) auf und misst 112 Millimeter Länge.

P226 war für U.S. Army gedacht

Mit der neuen Waffe zielte SIG Sauer seinerzeit auf ein umfangreiches Beschaffungsprojekt der U.S. Army. Diese suchte mit der XM9 eine Nachfolgerin für die Pistole Colt M1911A1 im Kaliber .45 ACP. Nach einigen Anläufen blieben die P226 und die Beretta 92F in der Endauswahl. Technisch gleichauf, entschied sich die Army aufgrund des geringeren Systempreises und aus politischen Gründen für Beretta. Während die 92F als M9 in die US-Streitkräfte kam, feierte die SIG Sauer P226 anderswo als Ordonnanzwaffe Erfolge.

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So wählten beispielsweise das FBI, die British Army, zahlreiche Spezialeinsatzkommandos der deutschen Polizeibehörden (so zum Beispiel Hessen, NRW und Schleswig-Holstein) und viele weitere europäische und US-amerikanische Behörden die P226 als Dienstpistole. 1989 beschafften die U.S. Navy SEALs die 226 als MK25. Dazu kamen große Erfolge bei Jägern und Sportschützen. Auch der Verfasser nutzt – so viel Autobiographie sei erlaubt – bis heute seine vor 30 Jahren erworbene P226 für Wettkämpfe.

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Im Laufe der letzten 40 Jahre durchlief die P226 einige „Faceliftings“. Zudem entstanden zahlreiche Varianten für Sportler, aber auch für Behörden. Wer einen Klassiker möchte, findet gut erhaltene P226-Exemplare noch gelegentlich auf dem Gebrauchtwaffenmarkt. SIG Sauer selbst hat ein P226 40th Anniversary Commemorative Model herausgebracht – einschließlich der der einstigen Originalverpackung nachempfundenen Karton-Box. Das Jubiläumsmodell kommt allerdings nicht mehr aus Eckernförde, sondern aus Newington. Gleiches gilt auch für die aktuelle Dienstpistole der U.S. Army. Im Jahr 2017 konnte sich SIG Sauer mit der P320 im Rüstungsvorhaben Modular Handgun System durchsetzen.

Jan-Phillipp Weisswange