StartStreitkräfteAufstellungsappell der Heimatschutzdivision: künftig 6.000 Mann unter einem Kommando

Aufstellungsappell der Heimatschutzdivision: künftig 6.000 Mann unter einem Kommando

Mit einem Appell in der Berliner Julius-Leber-Kaserne hat die Bundeswehr am heutigen Freitag offiziell die Heimatschutzdivision auf- und dieser die bisherigen Heimatschutzkräfte unterstellt. Zugleich wurde der neue Großverband formell vom Heer übernommen, das damit ein viertes Divisionskommando erhält. Erster Divisionskommandeur ist Generalmajor Andreas Henne, zuvor stellvertretender Befehlshaber des Territorialen Führungskommando, das zum gleichen Zeitpunkt endgültig im neuen Operativen Führungskommando der Bundeswehr aufgeht.

Abordnungen der fünf bereits bestehenden Heimatschutzregimenter nahmen an der Zeremonie teil.
Abordnungen der fünf bereits bestehenden Heimatschutzregimenter nahmen an der Zeremonie teil. (Foto: Boes)
Altbundespräsident Joachim Gauck (2. v. r.) beim Abschreiten der zum Aufstellungsappell angetretenen Formation.
Altbundespräsident Joachim Gauck (2. v. r.) beim Abschreiten der zum Aufstellungsappell angetretenen Formation. (Foto: Boes)
Generalleutnant Alfons Mais (l.) und Generalmajor Andreas Henne (m.) entrollten die neue Truppenfahne der Heimatschutzdivision.
Generalleutnant Alfons Mais (l.) und Generalmajor Andreas Henne (m.) entrollten die neue Truppenfahne der Heimatschutzdivision. (Foto: Boes)
Die Generale André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos, Andreas Hoppe, Stellvertreter des Generalinspekteurs, Andreas Henne, erster Kommandeur der Heimatschutzdivision, und Alfons Mais, Inspekteur des Heeres (v. l.)
Die Generale André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos, Andreas Hoppe, Stellvertreter des Generalinspekteurs, Andreas Henne, erster Kommandeur der Heimatschutzdivision, und Alfons Mais, Inspekteur des Heeres (v. l.) (Foto: Boes)

Zum Appell waren neben dem Aufstellungsstab unter anderem Abordnungen der fünf bereits bestehenden Heimatschutzregimenter angetreten. Ein sechstes soll noch dieses Jahr ebenfalls in Berlin aufgestellt werden. Damit wird die neue Division dann rund 6.000 Soldatinnen und Soldaten umfassen, der überwiegende Teil davon Reservisten. Weitere Regimenter sind geplant. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, von insgesamt zwölf solcher im OPLAN Deutschland vorgesehenen Verbände gesprochen.

Gauck: Aufstellung der Heimatschutzdivision wichtiges Zeichen

Mais entrollte gemeinsam mit dem neuen Kommandeur Henne beim Aufstellungsappell auch die Truppenfahne der Heimatschutzdivision. Diese erhielt umgehend ihr erstes Fahnenband aus der Hand von Altbundespräsident Joachim Gauck, der Ehrengast und Hauptredner des Appells war. Wie auch der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Generalleutnant Andreas Hoppe, ging Gauck auf die sicherheitspolitischen Umwälzungen seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und die Auflösung jahrzehntelanger Gewissheiten ein, nicht zuletzt durch aktuelle Entwicklungen im transatlantischen Verhältnis.

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Gauck nannte die Aufstellung der Heimatschutzdivision in diesem Zusammenhang ein wichtiges Zeichen. An die angetretenen Soldatinnen und Soldaten gerichtet lobte er ihren Einsatz für den Schutz der freiheitlichen Gesellschaftsordnung Deutschlands und ihrer kritischen infrastrukturellen Grundlagen. Er forderte sie auf, im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis von der Motivation für ihr Engagement zu berichten. Auch der Rest der Gesellschaft müsse sich stärker für die Verteidigung von Freiheit und Demokratie engagieren und resilienter gegen deren Bedrohung werden.

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Soldat & Technik wird in nächster Zeit ausführlich über die laufenden Planungen zum weiteren Ausbau des Heimatschutzes und der neuen Division berichten.

Stefan Axel Boes