StartStreitkräfteUSA erwägen angeblich Abzug von 10.000 Truppen aus Osteuropa

USA erwägen angeblich Abzug von 10.000 Truppen aus Osteuropa

Im Pentagon gibt es Pläne für einen Abzug von bis zu 10.000 amerikanischen Soldatinnen und Soldaten aus den osteuropäischen NATO-Staaten. Das berichtet der US-Fernsehsender NBC unter Berufung auf amerikanische und europäische Quellen. Die Diskussion in mittleren und höheren Ebenen des Verteidigungsministeriums betreffe die Präsenz von 20.000 Mann, die nach der russischen Vollinvasion der Ukraine 2022 zusätzlich auf rotierender Basis in die Region entsandt wurden. Die größte Truppenstärke und damit das größte Abzugspotenzial besteht in Polen und Rumänien.

Erst kürzlich hatte NBC berichtet, dass die USA sogar die Aufgabe der Position des Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) in Betracht ziehen würden. Dies solle Teil einer größeren Umstrukturierung von höheren Kommandos und Hauptquartieren sein, um Geld und Personal einzusparen. Zugleich dürften solche Pläne den Ankündigungen der Trump-Administration entsprechen, mehr Verteidigungslasten auf die Europäer abzuwälzen und sich möglicherweise ganz oder teilweise aus der NATO zurückzuziehen, um sich auf Asien zu konzentrieren.

Abzugspläne stoßen auf Kritik

Allerdings hat Präsident Donald Trump beim Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gerade erst angekündigt, dass der US-Verteidigungshaushalt bald erstmals eine Billion Dollar umfassen werde. Verteidigungsminister Pete Hegseth bestätigte dies. Der aktuelle Haushalt für 2025 beträgt etwa 850 Milliarden Dollar. Für Verwirrung sorgten frühere Berichte, dass das Pentagon Kürzungen von je acht Prozent in den nächsten fünf Jahren plant. Hegseth erklärte später, dass es sich dabei um Kürzungen „unnötiger“ Ausgaben zugunsten militärischer Kernfähigkeiten handeln soll.

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Die angeblichen Pläne für einen Truppenabzug aus Osteuropa stießen erwartungsgemäß auf Kritik. Der republikanische Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im US-Senat, Roger Wicker, und der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber Ben Hodges bezeichneten diese NBC zufolge in der gegenwärtigen Situation als gefährlich. Der gegenwärtige SACEUR, General Chris Cavoli, riet bei einer Senatsanhörung am gestrigen Dienstag von einer Reduzierung der amerikanischen Stärke in Europa ab. Aus dem Pentagon gab es keine Bestätigung für das Vorhaben. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates erklärte lediglich, dass der Präsident ständig Einsätze und Prioritäten neu bewerte um sicherzustellen, dass Amerika zuerst komme.

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Stefan Axel Boes