StartBewaffnungL3Harris liefert Erprobungsmodelle der NGSW-Feuerleitvisiere aus

L3Harris liefert Erprobungsmodelle der NGSW-Feuerleitvisiere aus

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Rund acht Monate nach der Beauftragung hat L3Harris die ersten 115 Erprobungsmodelle seines Feuerleitvisiers für das Next Generation Squad Weapon (NGSW)-Vorhaben der U.S. Army ausgeliefert. Ebenso hat das US-Unternehmen Schulungen an dem neuen System durchgeführt. Im April 2020 hatte L3Harris einen mehreren Millionen US-Dollar schweren Auftrag für die Lieferung der 115 NGSW-FC-Erprobungsmuster erhalten.

Die jetzt ausgelieferten 115 Feuerleitvisiere NGSW-FC (FC = Fire Control)-durchlaufen nun verschiedene Erprobungen und Bewertungen, anschließend soll noch dieses Jahr ein System ausgewählt werden. Neben L3Harris ist auch Vortex mit der Lieferung von Prototypen beauftragt worden. Die U.S. Army plant, bis zu 250.000 Feuerleitvisiere zu beschaffen.

Das NGSW-FC soll insbesondere die herkömmlichen Zieloptiken ersetzen, die derzeit vom US-Heer eingesetzt werden. Das L3Harris-Gerät verfügt über einen Laserentfernungsmesser, einen ballistischen Rechner und weitere Umgebungssensoren, um einen möglichst genauen Zielvorgang zu ermöglichen und die Bekämpfungszeit zu reduzieren. Zudem soll es die Lagewahrnehmung auf dem Gefechstfeld verbessern. Das NGSW-FC ist als Tagsichtoptik ausgelegt und wird durch Nachtsichttechnologie ergänzt.

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L3Harris kooperiert bei dem Vorhaben unter anderem mit dem namhaften Optikspezialisten Leupold & Stevens, der sich zudem durch hohe Fertigungskapazitäten auszeichnet. Dazu kommt die Kopin Corporation, ein Anbieter von Wearable-Computing-Technologien und -Lösungen. Sie liefert das LCD-Modul für das NGSW-FC Programm. Es besteht aus einem Flüssigkristall-Mikrodisplay mit VGA-Auflösung und einer speziellen LED-Hintergrundbeleuchtung sowie der hauseigenen Treiberplatine.

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Mit dem NGSW-Vorhaben will die U.S. Army sowohl das kurze Sturmgewehr M4A1 als auch das leichte Maschinengewehr M249, beide im Kaliber 5,56 mm x 45 ersetzen. Derzeit befinden sich drei verschiedene Waffen- und Munitionsysteme in den Erprobungen: SIG Sauer mit einer hybriden Metallpatronenmunition, Textron (geteamt mit Heckler & Koch und Olin Winchester) mit einer teleskopierten Munition und General Dynamics OTS (geteamt mit Beretta Defence und True Velocity) mit einer Polymerhülsen-Patronenmunition. Die Army kündigte bekräftigte jüngst noch 2021 ein Siegerkonzept aussuchen zu wollen. Die ersten Waffen sollen dann 2022 an die Truppe geliefert werden. Anzumerken bleibt am Rande, dass sowohl SIG Sauer als auch Beretta Defence (letztere mit der Marke Steiner) über eigene Optikkapazitäten verfügen, aber nicht mit der Lieferung von NGSW-FC-Prototypen beauftragt worden sind.

Jan-Phillipp Weisswange