Interview mit Brigadegeneral Michael Matz, General der Infanterie und Kommandeur der Infanterieschule
Herr General, vor welchen wesentlichen Herausforderungen steht Ihr Verantwortungsbereich aktuell?
Brigadegeneral Michael Matz: Am Ende muss man das ein bisschen weiter fassen und die Infanterie hat ja dieselben Herausforderungen, die große Teile der Bundeswehr haben. Wir haben zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist, zunächst in der Ukraine. Jetzt sehen wir auch die Konflikte im Nahen Osten. Es muss darauf ankommen, erstens Personal zu generieren und zweitens, dass wir die Männer und Frauen, die wir generieren, hoch qualifizieren. Dafür brauchen wir moderne Ausrüstung und eine Änderung unseres Mindsets. Wir müssen weg vom „Unternehmen Bundeswehr“, hin zur kriegstauglichen Armee. Wir haben 30 Jahre Krisen- und Konfliktverhütung durchgeführt, mit den Rahmenbedingungen, die wir alle kennen.
Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) ist eben etwas anderes. Hohe Flexibilität ist vonnöten. Ganze Verbände und Großverbände werden in die Einsätze gehen. Planbarkeit ist nicht mehr vorhanden. Das Ganze setzt aber nicht nur gut ausgebildete Männer und Frauen voraus, sondern auch die Vollausstattung, die wir in einigen Bereichen – auch bei der Infanterie – noch immer nicht haben.
Abschuss MELLS vom Waffenträger Wiesel (Foto: Bw / Andrea Rippstein)Welche besondere Rolle hat die Infanterie in Kriegen und Einsätzen?
Brigadegeneral Michael Matz: Die Infanterie ist zwar eine Truppengattung, verfügt aber über sehr unterschiedliche Fähigkeiten. Die Infanterie der ersten Stunde, so möchte ich sie einmal nennen, die wir im Heer in der Division Schnelle Kräfte zusammengefasst haben.
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