Die Freude war groß, als kürzlich Esel Vitus geboren wurde und damit die Tragtierflotte der Gebirgsjäger bereichert.
Das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230 verfügt damit über fünf Esel in seinem Gesamtbestand von 63 Tieren, der zum größten Teil aus Mulis, aber auch Haflingern besteht. Noch wirkt der Kleine, der mit etwa 40 Kilogramm zur Welt kam, etwas unbeholfen mit seinen langen Beinen und den viel zu großen Ohren. Doch schon bald wird er zu einem stattlichen Tier von ca. 300 Kilogramm heranwachsen und mit seinen Tragtierkameraden mithalten. Bevor er das kann, wird Vitus jedoch eine fordernde Ausbildung zum militärischen Tragtier durchlaufen müssen.
Einsatztraining mit Eseln
Die Esel haben einen speziellen Auftrag in der Kompanie: An ihnen werden Spezialkräfte für den Einsatz ausgebildet. So haben sich gerade für die Einsätze dieser Art, in Länder wie Afghanistan, Tragtiere als äußerst wertvoll erwiesen. Da Esel in diesen Regionen in der Regel sehr einfach erhältlich sind, werden sie daher direkt auf diesem vierbeinigen Transportsystem geschult. Somit wird Vitus mit den besten Soldaten der Bundeswehr und multinationaler Partnerarmeen trainieren und einen Beitrag zur Einsatzbereitschaft leisten.
Tragtiere in einer modernen Armee
Die Tragtiere erfüllen auch heute noch einen unersetzlichen Auftrag für die Gebirgsjäger. So sind diese zwar mit modernster Ausrüstung und Fahrzeugen ausgestattet, jedoch auch auf den Kampf in schwierigstem Gelände unter extremen klimatischen Bedingungen spezialisiert. Damit sind sie oft nur mit Tragtieren erreichbar, die die Gebirgsjäger mit wichtigem Nachschub versorgen. Bei einem solchen Fähigkeitsprofil sind Tragtiere aus einer modernen Armee nicht wegzudenken und erfreuen sich auch bei Partnerarmeen wieder wachsender Beliebtheit.
Bis er die Bürde dieses Auftrags und schwere Gepäckkörbe tragen muss, darf Vitus erst einmal in Ruhe groß werden und wird langsam an sein künftiges Leben herangeführt: als Tragtier bei den Gebirgsjägern.
GebJgBrig 23/Schmaus