StartMobilitätTechnologiedemonstratoren Carmel in verschiedenen Varianten vorgestellt

Technologiedemonstratoren Carmel in verschiedenen Varianten vorgestellt

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Das israelische Verteidigungsministerium untersucht im Rahmen des Projekts Future Combat Vehicle Möglichkeiten zur Steigerung von Effektivität und Schutz in zukünftigen Kampffahrzeugen. Das neue Armoured Fighting Vehicle (AFV) soll kompakt, agil, effektiv, überlebensfähig, wartbar und erschwinglich sein und von nur zwei Soldaten bedient werden. Das Carmel-Programm selbst produziert kein neues Fahrzeug, sondern bahnbrechende Visionen für den Kampf, die auf fortschrittlicher Technologie basiert. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf autonomes und automatisches Manövrieren, künstliche Intelligenz und mehr.

Mit Demonstratoren haben die drei beteiligten Unternehmen – Elbit Systems, Rafael und IAI – ihre Lösungsansätze vorgestellt. Unter dem Arbeitstitel Carmel entstanden Infanteriekampffahrzeuge in der 35-Tonne-Klasse. Für die Demonstratoren diente der M113 als Basis. Ein eventuelles Serienfahrzeug würde ein neues Chassis erhalten, berichtet Tamir Eshel.

Elbit

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Carmel Variante von Elbit Systems (Foto: Israeli MOD)

Elbit Systems entwickelte ein technologisches Konzept mit dem Iron Vision „See-Through“ Helmet Mounted Display (HMD) im Mittelpunkt. Dieses basiert auf der Technologie, die die Industrie für den Kampfjet F-35 entwickelt hat. Das Konzept wird durch den Einsatz autonomer Fähigkeiten und künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt, um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen und die Zielerfassung mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und Genauigkeit zu erleichtern.

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Elbit Systems innovative AFV a look from the cockpit Credit Israeli MOD
Cockpit Ansicht der Elbit Variante (Foto: Israeli MOD)

Mit einem Helmet Mounted Display (HMD) bedient die zwei-Mann-Besatzung das AFV unter geschlossenen Luken, was die Fähigkeiten und die Überlebensfähigkeit weiter erhöht. Kampfkraft und Aufklärungssensoren liefert der unbemannte UT30-Turm mit 30-mm-Maschinenkanone. Weitere Aufklärungs- und Wirkmittel sind unbemannte Land- und Luftfahrzeuge sowie ein akustischer Beschusssensor.

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Rafael

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Carmel Variante von Rafael (Foto: Israeli MOD)

Rafael hat in seinem Konzept eine transparentes Cockpitdesign integriert, das eine 360-Grad-Situationswahrnehmung ermöglicht. Augmented Reality für Echtzeit-Gefechtsfeldinformationen und -daten ergänzt die Sichtdarstellung mit Zielen, eigenen Kräften und anderen Points of Interest (POI’s). Ein autonomes Missionsunterstützungssystem unterstützt die autonome Einsatzplanung, das Fahren und den gleichzeitigen Betrieb aller Fahrzeugwaffensysteme auf der Grundlage von Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz im Kampf. Der unbemannte Turm ist mit einer Maschinenkanone sowie Ziel- und Aufklärungsoptiken bestückt. Die Funktionsweise der einzelnen System veranschaulicht das in dem in der Twitter Meldung verlinkte Demo-Video.

IAI

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Carmel Variante von IAI (Foto: Israeli MOD)

Die IAI-Plattform basiert auf der Familie der autonomen Systeme und Roboterwerkzeuge des Unternehmens. Panoramadisplay, einzelne Steuerbildschirme und Steuerknüppel (Joysticks) sind Grundlage für Fahrzeugführung und Waffeneinsatz. Die autonomen Fähigkeiten im Kampffahrzeug werden von einem zentralen, autonomen System betrieben, das die verschiedenen Komponenten in die Plattform integriert und den menschlichen Bediener bei der Informationsverarbeitung unterstützt. Die Plattform basiert auf KI-Technologie zur Erkennung von Bedrohungen und ermöglicht ein effektives Zieleingriffs- und Waffensystemmanagement sowie autonomes Fahren in verschiedenen Gebieten.

Das Carmel-Programm wird flankiert von weiteren Entwicklungsprogrammen, die aber nicht öffentlich vorgestellt wurden. Hierzu gehören u.a. Hybridantrieb, Cyberabwehr, aktive Tarnung, Multi-Task-Radar und ein System zur Identifizierung von Truppen. Elemente, die im Entwicklungsprozess ein fortgeschrittenes Stadium erreicht haben, werden unverzüglich in die Panzerfahrzeuge integriert, die die Direktion IMOD Tank und APC heute entwickelt und produziert.

Gerhard Heiming