Das russische Heer präsentierte auf dem Internationalen Forum ARMY-2019 das Unmanned Combat Ground Vehicle (UCGV) URAN-9, das im Januar dieses Jahres offiziell in Dienst gestellt wurde.
Die russische Bezeichnung des Fahrzeugs lautet BMRK – Boevoy mobilniy razvedyvatelniy complex (mobiles Gefechtsaufklärungssystem). Der gut zehn Tonnen schwere URAN-9 ist mit einer 30mm 2A72 Automatikkanone, einem koaxialen 7,62mm PKTM Maschinengewehr sowie vier Panzerabwehrlenkwaffen (PTUR) vom Typ Ataka 9M 120-1 ausgestattet. Hinzu kommen Shmel-M Werfer für sechs (oder zwölf) Raketen mit thermobarischen Gefechtsköpfen. Ein diesel-elektrischer Antrieb mit 220 kW bringt das Kettenfahrzeug auf eine Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h.
In dem Video sind Steuerungsfahrzeug und der Waffeneinsatz des URAN-9 zu erkennen. (Video: Rosoboronexport)
Einsatzauswertungen aus Sysrien
Die Kampferprobung des UCGV fand im Rahmen des Einsatzes der russischen Streitkräfte in Syrien statt. Russischen Staatsmedien nach ergaben Ergebnisauswertungen, durchgeführt durch das dritte zentrale Forschungsinstitut des russischen Verteidigungsministeriums, Verbesserungsbedarf in den Bereichen Zuverlässigkeit, Fernsteuerung, Mobilität, Feuerkraft und Aufklärungsvermögen. Weiterhin werden die fehlende Fähigkeit des Waffeneinsatzes in der Bewegung sowie die relativ geringe Einsatzreichweite von ca. zwei Kilometer, bedingt durch geringe Reichweite und Bandbreite der Datenübertragung, bemängelt. Zur Erfüllung von Aufklärungsoperationen im Feindgebiet müsste das Steuerungsfahrzeug sich ebenfalls hinter die feindlichen Linien bewegen und der URAN-9 könnte sich bei Bedarf nicht unter eigenem Feuerschutz vom Feind lösen. Die Industrie arbeitet daran das Fahrzeug weiterentwickeln und die erkannten Mängel zu beseitigen.
Insgesamt kommen die Autoren des Erfahrungsberichts zu dem Fazit, dass unbemannte Gefechtsfahrzeuge in den nächsten 10-15 Jahren nicht in der Lage sind, Aufgaben bei Kampfhandlungen zu erfüllen.
Waldemar Geiger