NH-90 Sea Lion von Marine übernommen

Per Twitter ließ der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, wissen, dass er am 27. Mai die Übernahmeerklärung für die NH-90 Sea Lion abgegeben habe. Der Flugbetrieb soll am 25. Juni aufgenommen werden. Vom Kommandeur Marineflieger, Kapitän zur See Thorsten Bobzin, war zu erfahren, dass die Kinderkrankheiten weitgehend ausgemerzt sind. Die ersten Besatzungen, sechs Angehörige des Marinefliegergeschwaders 5, absolvierten am 27. Mai ihren letzten Flug auf ihrem bisherigen Hubschraubermuster Seaking. Sie haben nun 14.400 Flugstunden auf diesem Muster.

Genau 5 1/2 Jahre nach Billigung durch den HHA habe ich gestern die Übernahmeerklärung für den #SEALION erklärt. Am 25. Juni werden wir den Beginn des Flugbetriebes durch die @deutschemarine mit allen Beteiligten in Nordholz feierlich begehen. #Esgehtvoran #WIRSINDMARINE pic.twitter.com/TG7CCAsPT5

— chiefdeunavy (@chiefdeunavy) May 28, 2020

Nach mehr als vier Jahren Entwicklungszeit lieferte Airbus Helicopters Deutschland am 24. Oktober 2019 die erste NH-90 Sea Lion an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Der Hubschrauber wurde dann nach Nordholz überführt. Aufgrund unzureichender und lückenhafter technischer Dokumentation hat die Marine nach der Auslieferung den Anfangsflugbetrieb nicht aufgenommen. Unregelmäßigkeiten in „deutlich mehr als 150 Positionen“ waren keine Basis für strukturiertes und damit sicheres Handeln beim Betrieb des Hubschraubers. Das gab das Bundesverteidigungsministerium am 27. November 2019 bekannt.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 4. März 2015 die Beschaffung von 18 Marinehelikoptern NH-90 Sea Lion gebilligt. Die Kosten betragen knapp 1,4 Milliarden Euro. Bis 2022 sollen alle Maschinen auf dem Marinefliegerhorst Nordholz sein. Sie ersetzen die seit Mitte der 1970er Jahre im Dienst befindlichen Mehrzweck-Transporthubschrauber Sea King Mk41.