StartFührung & KommunikationHED – neuer Gehörschutz für US-Marines

HED – neuer Gehörschutz für US-Marines

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Wohl kaum ein Ausrüstungsstück verbindet Wirkung und Deckung so sehr wie ein moderner aktiver Gehörschutz. Er vermindert den schädlichen Impulslärm, wie er im militärischen Bereich häufig auftritt, verstärkt aber zugleich leise Geräusche und verbessert so die Kommunikation des Trägers. Zudem lässt er sich oftmals mit Funkgeräten koppeln.

Schwerhörigkeit ist im gesamten Bereich der US-Streitkräfte ein Thema. Einem Bericht des US-Ministeriums für Veteranenangelegenheiten aus dem Jahr 2016 zufolge erhielten im Vorjahr mehr als eine Million Veteranen eine Entschädigung für Hörverlust. Im April 2020 hatte das Marine Coprs Systems Command die Ausschreibung des neuen HED-Gehörschutzes auf den Weg gebracht. Ziel war es die auftretenden Gehörschäden bei den Soldaten zu minimieren. Soldat & Technik vorliegenden Informationen nach, gingen 3M PELTOR zusammen mit Atlantic Signal als Ausschreibungssieger hervor. Die US-Marines erhalten derzeit den neuen Gehörschutz, der auf dem 3M PELTOR Comtac XPI basiert.

So begann das Marine Corps Systems Command im Juli 2021, das neue Hearing Enhancement Device (HED) auszugeben. Nutznießer sind zunächst vor allem die Infanterieverbände der Ledernacken, denen die neuen Geräte in verschiedenen Ausbildungs- und Kampfumgebungen helfen sollen.

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Das HED ergänzt den Combat Arms Earplug Generation IV – das derzeitige Gehörschutzsystem des Marine Corps. Es bildet eine weitere Schutzstufe, um so Gehörschäden zu verhindern. Weiterhin verbessert das HED die Sprachkommunikation in lauten Umgebungen. Dies stärkt das Lagebewusstsein der Marines, da sie während des Gefechts Nachrichten sicherer und effizienter übermitteln können. Zudem lassen sich Geräusche leichter lokalisieren.

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Das robuste Headset ist mit dem aktuellen Gefechtshelm Marine Corps Enhanced Combat Helmet kompatibel und eignet sich auch für schwierige Einsatzumgebungen und in verschiedenen Klimazonen, von der Arktis bis zum Dschungel.

Es gibt zwei Versionen: eine kommunikationsfähige mit Anschluss für Funkgeräte als auch eine nicht kommunikationsfähige. Letztere ermöglicht es den Marines, akustische Nachrichten zu hören. Das kommunikationsfähige Modell enthält einen Push-to-Talk-Adapter und Kabel zum Anschluss an die im U.S. Marine Corps genutzten taktischen Funkgeräte. So können die Marines auch bei ausgeschaltetem System Funksprüche hören.

Das System ermöglicht überdies verschiedene Lautstärkeoptionen. So lässt sich etwa die Lautstärke verringern, um den Funkverkehr besser zu hören. Ebenso lässt sie sich verstärken, um Gespräche verfolgen zu können. Weiterhin verfügt das HED über eine Einstellung für den Innenohrschutz. Sie lässt sich einstellen, wenn der Lärmpegel eine bestimmte Schwelle überschreitet. Diese Einstellung trägt dazu bei, die Qualität und Leistungsfähigkeit des Geräts zu erhalten.

Erste Einsatzerfahrungen mit dem neuen HED-Gehörschutz stoßen in der Truppe auf ein positives Echo.

Jan-Phillipp Weisswange