Nach der Infanteriekampf- und dem Gefechtsunterstützungsfahrzeug hat Rheinmetall jetzt eine mechanisierte Feuerunterstützungsvariante des Lynx-Schützenpanzers vorgestellt. Nach seiner Hauptwaffe, der vom Leopard 2 abgeleiteten 120-mm-Glattrohr-Kanone, heißt die Variante Lynx 120.
Die Plattform vereine ein bewährtes skalierbares Großkaliber-Turmkonzept und das 120-mm-Waffensystem mit dem modularen Fahrgestell des Lynx KF 41, schreibt Rheinmetall. Die neue Variante des Lynx biete dem Nutzer herausragende Fähigkeiten zur Feuerunterstützung und Panzerabwehr.
Rheinmetall sieht den Lynx 120 als optimale Ergänzung für die Nutzer der Lynx-Plattform mit einer ausgewogenen Mischung aus Feuerkraft, Mobilität und Schutz. Der modulare Aufbau des Familienkonzepts ermögliche die Verwendung von Standardkomponenten mit denen das Gewicht reduziert werden könne. Aus der unkomplizierten Fahrzeugarchitektur ergibt sich laut Hersteller eine offene „Plug-and-Play“-Fähigkeit für künftige Kampfwertsteigerungen – bei gleichzeitiger Einhaltung der NATO-Standards und möglicher Anpassungen daran.
Die 120mm-Glattrohrkanone kann die neue programmierbare Mehrzweckmunition DM11 verschießen. Ergänzt wird sie durch ein koaxiales Maschinengewehr und eine unabhängige Waffenstation für den Kommandanten mit einem Maschinengewehr im Kaliber .50. Ein 360°-Kamerasystem mit automatischer Zielerkennung und -verfolgung soll die Arbeitsbelastung der Besatzung reduzieren.
Für die missionsspezifische Anpassung des Schutzes stehen Schutzmodule gegen ballistische Bedrohungen, improvisierte Sprengsätze (IED), explosiv geformte Penetratoren (EFP) und Artilleriebeschuss zur Verfügung. Der Lynx 120 wird als erster Panzer serienmäßig mit dem Active Defence System (ADS) von Rheinmetall zur Abwehr von Panzerfäusten und Panzerabwehrlenkflugkörpern ausgestattet.
Die Varianten Führungsfahrzeug, Ambulanz und Gefechtsschadensinstandsetzung sieht Rheinmetall als weitere Möglichkeiten, um Nutzern die Möglichkeit zu bieten, für möglichst viele Aufgaben mit einer Fahrzeugfamilie Mobilität und Schutz zu realisieren.
Nach dem ersten Erfolg in Ungarn nimmt Rheinmetall mit dem Lynx 41 an Wettbewerben in Osteuropa, den USA und Australien teil. Dabei will Rheinmetall auch von der konsequenten Einbindung lokaler Industrie profitieren, eine Forderung, die heute bei fast allen Großprojekten üblich ist.