StartMobilitätOMFV: Rheinmetall zeigt Lynx-Demonstrator mit unbemanntem 50-mm-Turm

OMFV: Rheinmetall zeigt Lynx-Demonstrator mit unbemanntem 50-mm-Turm

Gerhard Heiming

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Auf der in dieser Woche stattfindenden Annual Meeting & Exposition der Association of the United States Army (AUSA) hat Rheinmetall erstmals seinen Konzeptdemonstrator Lynx OMFV öffentlich vorgestellt. Der Konzeptdemonstrator wurde das Team Lynx, bestehend aus American Rheinmetall Vehicles, Textron Systems, Raytheon Technologies, L3Harris Technologies, Allison Transmission und Anduril Industries, entwickelt. Das Schützenpanzerfahrzeug entsteht im Rahmen des Optionally Manned Fighting Vehicle (OMFV)-Programms der U.S. Army, mit dem das US-Heer in den kommenden Jahren seinen in die Jahre gekommenen Schützenpanzer vom Typ Bradley im Rahmen eines Wettbewerbes – an dem derzeit noch mehrere Anbieter im Rennen sind – ersetzen will.

Nach Angaben von Rheinmetall verfügt der Lynx OMFV über einen in den USA entwickelten neuen, unbemannten 50-mm-Turm mit Wärmebildgeräten der dritten Generation (3rd GEN FLIR), ein hochmanövrierfähiges und leistungsfähiges Fahrgestell, fortschrittliche Schutzsysteme einschließlich aktivem Schutz, und eine offene Systemarchitektur.

Dank seines modularen Aufbaus und seiner offenen Architektur kann die Army den Lynx OMFV für spezifische Missionen oder Bedrohungen konfigurieren und schnell an künftige Anforderungen anpassen, wie Rheinmetall schreibt. Die modulare, offene Systemarchitektur des Lynx OMFV, seine hohe Leistung und sein geringes Gewicht machten ihn zu einer transformativen Plattform.

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Hauptwaffe in dem ferngesteuerten Turm ist laut der Rheinmetall-Information eine 50-mm-Maschinenkanone des Typs XM913 mit hoher Reichweite, Präzision und Durchschlagskraft. Weiter sei ein neuen Multi-Mission Launcher von Raytheon installiert, der TOW, Javelin und die Coyote Block 3 Loitering-Munition abfeuern könne. Weitere Effektoren seien in der Entwickelung. Hinzu komme eine unabhängige Waffenstation für Maschinenwaffen bis Kaliber 50 und Granatwerfer.

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Das Führungs-, Informations- und Feuerleitsystem unterstützt  den Angaben zufolge die Besatzung durch integrierte Zielerkennung und -verfolgung, verbessert die Hunter-Killer-Fähigkeit, verkürzt die Reaktionszeiten erheblich und senkt die kognitive Belastung der Besatzung. Zahlreiche Sensoren, ein 360°-Situationserkennungssystem sowie das stabilisierte, digitale Wärmebild-, TV- und IR-System mit integriertem Laserentfernungsmesser und Feuerleitgerät WESCAM MX-GCS MK3 von L3Harris bilden die Grundlage des Systems.

Das Triebwerk ermögliche eine Geländegängigkeit auf dem Niveau des Kampfpanzers Abrams. Die Wanne biete mit dem aktiven Schutzsystem StrikeShield von Rheinmetall, passiven Schutzsystemen und reaktiven Platten ein hohes Maß an Schutz in seiner Gewichtsklasse.

Rheinmetall präsentiert den Lynx OMFV in einem lebensgroßen Display, das das physische Erscheinungsbild des Lynx OMFV-Designs darstellt, ergänzt durch Augmented Reality, die Technologien für das OMFV-Programm hervorhebt.

Das Entwicklungsphase für das OMFV soll 2024 abgeschlossen werden. Dann will die U.S. Army die Prototyp-Phase mit drei Auftragnehmern beginnen. Es schließt sich die Produktionsphase an, die ab 2028 erste Fahrzeuge in die Truppe bringen soll.

Gerhard Heiming