Erste ukrainische Piloten beenden RAF-Ausbildung

Wie das britische Verteidigungsministerium Ende des Monats berichtet, hätten die ersten zehn ukrainischen Piloten ihre Fluggrundausbildung bei der Royal Air Force erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der Armée de l’Air et de l‘Espace bei der Abstimmung der Trainingsprogramme würden die ukrainischen Piloten nun weiter nach Frankreich reisen, um dort eine fortgeschrittene Flugausbildung zu absolvieren. Abschließend sollen die Ukrainer im Rahmen der 2023 gebildeten „Air Capability Coalition“ – angeführt von den Vereinigten Staaten, Dänemark und den Niederlanden – auf dem Mehrzweck-Kampfflugzeug vom US-Typ F-16 „Fighting Falcon“ trainiert werden. In den USA und in Rumänien läuft bereits die F-16-Ausbildung. Bis zum Sommer dieses Jahres sollen die ersten F-16 im Rahmen dieses internationalen Fähigkeitsprogramms an die Ukraine geliefert werden.

Grundausbildung in UK

In Großbritannien erhielten die Flugschüler und das angehende Wartungspersonal aus der Ukraine eine grundlegende Ausbildung am Boden und im Flug sowie eine Pilotensprachschulung im Englischen. Zum Instrumentenflug, Navigation auf niedriger Ebene und dem fortgeschrittenen Formationsfliegen wurde dabei das zweisitzige Propellerschulflugzeug G 115E/EG der Grob Aircraft AG aus dem bayerischen Mindelheim genutzt.

Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps erklärte aus diesem Anlass: „Dank der weltbekannten Fähigkeiten der RAF haben diese Piloten einige der besten verfügbaren Trainings erhalten und sind nun dem Kampf gegen Putins illegale Invasion einen Schritt nähergekommen.“ Vermutlich mit Blick auf das ängstlich-zögernde Deutschland betonte der Ressortchef in London, dass das Vereinigte Königreich „die erste Nation (war), die der Ukraine Langstrecken-Marschflugkörper zur Verfügung gestellt hat.“

Nächste Station: Frankreich

Offiziell wurden in Frankreich die letzten als Strahltrainer genutzten „Alpha Jets“ im vergangenen Jahr außer Dienst gestellt. Auch taucht dieses Modell nicht mehr auf der Liste der genutzten Flugzeuge auf der Homepage des Verteidigungsministeriums in Paris auf. Als Nachfolger wird dort für die Ausbildung der Kampfpiloten das Turboprob-Trainingsflugzeug Pilatus PC-21 genannt. Trotzdem spekulieren ukrainische Nachrichtenportale, dass die Flugschüler vermutlich auf dem „Alpha Jet“ befähigt würden. Die in Brüssel beheimatete Belga News Agency berichtet, dass belgische Ausbilder Ukrainer erst in Frankreich auf „Alpha Jet“ und anschließend in Dänemark auf F-16 trainieren würden.

Dr. Gerd Portugall