StartTaktik & AusbildungKommando Spezialkräfte nutzt System-Zielbauelemente von Trango Systems

Kommando Spezialkräfte nutzt System-Zielbauelemente von Trango Systems

Waldemar Geiger

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Es ist nicht ungewöhnlich, dass Verbände der Bundeswehr ranghohe politische Besuche dazu nutzen, das eigene Leistungsportfolio zur Schau zu stellen. Dabei werden oftmals auch Einblicke hinter die Kulissen gegeben. So auch beim jüngst erfolgten Truppenbesuch der Verteidigungsministerin beim Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw, bei dem nachweislich auch die Vorführung des Schießausbildungszentrums des KSK auf dem Programm stand.

Das KSK-Schießausbildungszentrum gehört zu einer der leistungsfähigsten Trainingseinrichtungen weltweit und wird dazu genutzt, den Kommandosoldaten einen Teil der für ihren Auftrag notwendigen Schießfertigkeiten beizubringen und auf einem konstant hohen Niveau zu halten.

Aus der Berichterstattung über den Besuch der Ministerin geht nun hervor, dass das KSK Modernisierungsmaßnahmen im Bereich des Zielbaus vorgenommen hat. Auf den veröffentlichten Bildern sind erstmals System-Zielbauelemente des israelischen Herstellers Trango Systems erkennbar. Ein Vertreter der 1MOA GmbH, der deutsche Vertriebspartner von Trango Systems im Bereich der Streitkräfte, bestätigte auf Anfrage der S&T, dass es sich auf dem Bild abgelichteten Zielbauelementen um Trango Systems Produkte handelt, wollte aber keine Aussagen über Art und Mengen der gelieferten Elemente treffen.

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Die aus einem als „Panelo“ bezeichneten Material hergestellten System-Zielbauelemente zeichnen sich insbesondere durch Modularität und geringes Gewicht aus. Zudem können diese durchschossen werden, ohne Abpraller oder Splitter zu produzieren. Eine Hintergrundgefährdung ist somit ausgeschlossen. Mehrere Elemente – bspw. Wände, Türen, Barrikaden oder auch „Möbelstücke“ – lassen sich schnell und einfach kombinieren. Dadurch können innerhalb kürzester Zeit hochkomplexe Raumkampfszenarien generiert werden, die genauso schnell wieder verändert werden können, so dass keine Routine bei den zu beübenden Soldaten einkehrt.

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Trango Systems gibt an, dass das Material über gewisse „Selbstheilungskräfte“ verfügt, so dass es sich nach dem Beschuss zum großen Teil wieder verschließt. Dies ermöglicht es, die gleichen Zielbauelemente über einen längeren Zeitraum zu nutzen. Personenscheiben können demnach bis zu 15.000-mal beschossen werden, bevor diese ausgetauscht werden müssen. Trotz seiner Flexibilität ist das Material hart genug, um ein zuverlässiges Zerplatzen von Farbmarkierungsmunition – bspw. FX- und UTM-Trainingsmunition – zu gewährleisten. Auch die Reinigung der Module ist möglich.

Waldemar Geiger