StartBewaffnungErfolgreiche Panzerabwehr in der Ukraine – Russland will möglicherweise T-54/55 reaktivieren

Erfolgreiche Panzerabwehr in der Ukraine – Russland will möglicherweise T-54/55 reaktivieren

Peter Felstead

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Die russischen Streitkräfte müssen in der Ukraine herbe Verluste hinnehmen, so dass kaum ein Tag vergeht, an dem neue Bilder oder Videos im Netz veröffentlich werden, anhand derer zu sehen ist, dass russische Panzer auf Minen fahren oder von ukrainischen Soldaten, Panzern sowie Drohnen vernichtet werden. Die Verluste sind dermaßen groß, dass Russland bereits mehrmals veraltete und aus dem Dienst genommene Panzermodelle wieder reaktivieren musste, damit Verluste ausgeglichen werden konnten.

In den sozialen Medien ist nun Videomaterial aufgetaucht, das den Bahntransport von Kampfpanzern des Typs T-54/55 aus den 1950er Jahren im Fernen Osten Russlands zeigt. Dies deutet darauf hin, dass Moskau möglicherweise tief in seine Reserven greifen muss, um die Verluste auf dem Schlachtfeld in der Ukraine aufzufüllen.

Einem Beitrag des im Exil operierenden russischen Open Source Conflict Intelligence Team (CIT) vom 21. März 2023 zufolge, dessen Inhalt Grundlage des Berichtes ist, „ist der gefilmte Zug vor kurzem aus der Stadt Arsenjew in der Region Primorje abgefahren, wo sich die 1295. Zentrale Panzerreparatur- und Lagerstätte befindet“.

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Nach Recherchen des CIT verfügt der Stützpunkt in Arsenjew über relativ moderne Kampfpanzer vom Typ T-80BV und T-72B, eine beträchtliche Anzahl alter T-62M(V)-Panzer sowie T-54/55-Panzer. Das CIT weist darauf hin, dass es bereits Lieferungen von T-62M(V)-Kampfpanzern aus Arsenjew dokumentiert hatte; tatsächlich listet der Oryx-Blog, der visuell überprüfbare Ausrüstungsverluste in der Ukraine aufführt, mit Stand vom 22. März 2023 auf, dass Russland 73 T-62-Varianten in der Ukraine verloren hat, zumeist T-62Ms. Dies ist jedoch das erste Mal, dass Beweise dafür auftauchen, dass Russland T-54/55 wieder in Dienst stellt.

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Der erste Prototyp des T-54 wurde 1945 hergestellt, obwohl die T-54/55, die Arsenjew verlassen haben, wahrscheinlich aus den 1950er/1960er Jahren stammen und Russlands T-54/55 im Laufe ihrer Lebensdauer mehrfach aufgerüstet wurden. Nichtsdestotrotz handelt es sich um Kampfpanzer, die bereits in den 1980er Jahren veraltet gewesen waren und selbst einigen der älteren Kampfpanzer, die in den letzten Monaten an die Ukraine geliefert wurden, nicht gewachsen sein werden.

Peter Felstead