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SECUVAC von Secumar – ein wasserdichtes Schutzsystem für die Verwundetenevakuierung auf dem Wasser

Jan-Phillipp Weisswange

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Die auf Seenot-Rettungsmittel spezialisierte Firma Bernhardt Apparatebau GmbH u. Co aus Holm bei Hamburg – bekannt durch ihre Marke Secumar – hat ein wasserdichtes Schutzsystem für die Verwundetenevakuierung auf dem Wasser vorgestellt. Das SECUVAC genannte System soll verwundete oder verletzte, auf einer Trage gesicherte Personen vor dem Kontakt mit Wasser und somit vor Unterkühlung und Ertrinken schützen. Diese Gefahr besteht insbesondere bei Patienten-Übergabeverfahren auf See oder in Hochwassergebieten, wenn die Trage ins Wasser fallen sollte. Das SECUVAC-System gewährleistet in dieser Situation durch seine wasserdichte Hülle und die darin eingeschlossene Luft, dass die verletzte Person weiterhin mit Atemluft versorgt ist und die Trage an der Wasseroberfläche bleibt.

Das SECUVAC-System wiegt rund 4.800 Gramm und hat ein Packmaß von 70 x 40 x 20 Zentimetern. Einsatzbereit misst es 205 Zentimeter Länge, 70 Zentimeter Breite und 25 Zentimeter Höhe im Fuß- sowie 50 Zentimeter Höhe im Kopfbereich. Die steingrau-oliv-farbene Hülle lässt sich mit einem wasserdichten Reißverschluss über drei Seiten öffnen und schließen. Öffnet man den Reißverschluss über dessen gesamte Länge, kann man das System vollständig aufklappen. Dabei bleibt eine der langen Seiten geschlossen wie bei einem Scharnier.

Die wasserdichte Hülle wird mit acht Befestigungsgurten kraftschlüssig auf der Roll-Up-Trage befestigt. Die verletzte Person wiederum wird im Inneren der Hülle an robusten Kauschen mit den Schultergurten und Beinschlingen der Trage angeschnallt. Auch eine eventuell erforderliche Vakuummatratze lässt sich im Inneren einsetzen. Die bewährte Personensicherung wird durch das SECUVAC-System somit nicht beeinträchtigt.

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Im Bereich des Kopfes ist die wasserdichte Hülle aus transparenter Folie gefertigt. Dieses Sichtfenster dient einerseits dem Komfort der verwundeten/verletzten Person und andererseits deren Beobachtung durch die Rettungskräfte. Eine spezielle Bogenkonstruktion sorgt dafür, dass die Folie das Gesicht des Patienten nicht berührt. Zwecks Versorgung lässt sich der Kopfbereich über einen separaten wasserdichten Reißverschluss öffnen, ohne dass die übrige Hülle geöffnet oder die Gurte abgeschnallt werden müssen. Im Inneren der Schutzhülle befindet sich eine Decke aus Fleece, um den Patienten vor Kontaktkälte zu schützen. Die Decke besitzt im Kopfbereich ein Einschubfach für ein Kopfkissen und ist zum Schutz vor Verrutschen über Klett-/Flauschverbindungen mit der Schutzhülle verbunden.

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Die wasserdichte Hülle besteht hauptsächlich aus robustem Cordura-Material. Große Teile der Oberfläche sind mit gelasertem MOLLE-Raster versehen. Hierdurch lässt sich optionales Zubehör, zum Beispiel ein AIS-Notsender, montieren. Aufklettbare Reflexstreifen zur besseren Sichtbarkeit lassen sich leicht entfernen, falls die Einsatztaktik dieses erfordert.

Für eine verbesserte Wasserlage ist im Fußbereich zusätzliches Auftriebsmaterial verbaut. Der Boden besteht aus einem schwarzen, hochfesten Polyamid-Gewebe, um vor Beschädigungen durch Stiefel, Gürtel, die Trage selbst, rauen Untergründen und Ähnlichem zu schützen. Im Kopfbereich ist die Hülle neben der transparenten Folie aus GORE-TEX ARID LITE AIR gefertigt. Hierbei handelt es sich um ein wasserdichtes und dennoch atmungsaktives Dreilagen-Laminat. Sollte die Hülle lagebedingt sehr lange vollständig geschlossen bleiben müssen, lässt sich zur Versorgung mit frischer Atemluft eine Pressluftflasche an das System anschließen. Ein Einlassventil befindet sich auf Bauchhöhe und ein Auslassventil im Kopfbereich des Schutzsystems. Die Pressluftflasche lässt sich in dem Verstaufach mit MOLLE-Raster im Fußbereich unterbringen.

Jan-Phillipp Weisswange