StartMobilitätM10 Booker Combat Vehicle – 105-mm-Feuerunterstützung für die US-Infanterie

M10 Booker Combat Vehicle – 105-mm-Feuerunterstützung für die US-Infanterie

Jan-Phillipp Weisswange

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Die U.S. Army hat am 10. Juni 2023 ihr neues Kampffahrzeug M10 Booker Combat Vehicle vorgestellt. Die im Rahmen des Projektes „Mobile Protected Firepower“ von General Dynamics Land Systems entwickelte Plattform soll explizit zur Unterstützung von Infanterieeinheiten dienen. „Der M10 Booker ist ein gepanzertes Fahrzeug, das unsere Infantry Brigande Combat Teams (IBCT) unterstützen soll, indem es vor allem Befestigungen, Geschützsysteme und Schützengräben niederhält und zerstört sowie in zweiter Linie Schutz gegen gegnerische gepanzerte Fahrzeuge bietet“, so Generalmajor Glenn Dean, Program Executive Officer der Army Ground Combat Systems.

Mit einem Gewicht von rund 38 Tonnen und seiner 105-mm-Hauptbewaffnung schließt der kettenbewegliche M10 Booker die Lücke zwischen dem Kampfpanzer M1 Abrams und dem Stryker M1126. Das Fahrgestell basiert auf den Entwürfen für die leichte gepanzerte Fahrzeugfamilie Ajax von General Dynamics. Eine C-17 Globemaster III kann zwei M10 transportieren. Zu der 105-mm-Kanone kommen ein koaxiales 7,62-mm-Maschinengewehr und das bei der U.S. Army unvermeidliche „Fifty-Cal“. Die U.S. Army bezeichnet den M10 explizit nicht als „Leichtpanzer“, sondern als Kampffahrzeug. Die Besatzung besteht aus vier Soldaten.

Der M10 Booker soll in einem eigenständigen Bataillon mit 42 Fahrzeugen an die IBCT eingegliedert werden. Genauere Planungen erfolgen derzeit noch.

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Die Fertigung des M10 soll 2023 beginnen, die ersten Fahrzeuge sollen 2024 zulaufen. Bis Ende 2025 soll ein komplettes Bataillon von 42 Booker-Kampffahrzeugen zur Verfügung stehen. Die U.S. Army rechnet mit einem Gesamtbedarf von über 500 M10. Der Turm wird in Ohio hergestellt, die Wannen in Michigan, die Endmontage erfolgt in Alabama. Sobald die Produktion voll ausgelastet ist, rechnet das US-Heer mit der Herstellung von drei neuen M10 pro Monat.

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Der Name „Booker“ erinnert an zwei im Kampf gefallene Soldaten. Erster Namensgeber ist Robert Booker. Er fiel am 9. April 1943 in Tunesien in schwerem MG-Feuer und wurde posthum mit der Medal of Honour ausgezeichnet. Der zweie Namensgeber ist Staff Sgt. Stevon Booker, der am 5. April 2003 während des Thunder Run in Bagdad im Irak fiel. Er wurde später mit dem Distinguished Service Cross ausgezeichnet. Damit ist M10 Booker das erste Fahrzeug, das nach einem Veteranen der Zeit nach dem 11. September 2001 benannt wurde. Zudem soll die Namensgebung auf die operative Notwendigkeit eines Feuerunterstützungsfahrzeugs wie den M10 hinweisen.

Jan-Phillipp Weisswange