1.400 Fallschirmjäger springen über Rumänien ab und erobern einen Flugplatz zurück. Bis zu 14 Flugzeugen werden bei der Luftlandeübung gleichzeitig eingesetzt. Die Einnahme des Flugplatzes ermöglicht anschließend eine weitere Operation bei der Übung Swift Response 24. Die NATO-Partner beweisen hier einmal mehr ihren Zusammenhalt im multinationalen Teamwork.
Bei wolkenlosem Himmel in Transsilvanien hört man gegen Abend nur das Zirpen der Grillen aus den endlosen Feldern. Plötzlich brechen brummende Geräusche die Stille. 14 Flugzeuge nähern sich gleichzeitig einem Flugplatz, der erst vor kurzem vom Übungsgegner besetzt wurde. Und dann geht es ganz schnell. Innerhalb kürzester Zeit springen rund 900 Fallschirmjäger aus den Maschinen ab.
Am Himmel entstehen so kleine schwarze Wolken, die gar keine sind. Sie sinken gen Boden. In drei verschiedenen Landezonen landen die Soldatinnen und Soldaten. Ein Flugzeug nach dem anderen fliegt über das Absetzgebiet. Dann heißt es, Sachen aufnehmen und ran an den Feind, denn der Gegner hat das Feuer schon eröffnet.
Doch die 900 Fallschirmjäger waren nur die erste Welle. Während des Sonnenuntergangs sieht der Feind, wie weitere 500 abgesetzt werden. Die Infanteristen kämpfen sich anschließend über freie Flächen, durch dichtes Gehölz und über Hügel. Bis tief in die Nacht hinein ertönen Schüsse. Am Morgen dann ist es geschafft. Der Flugplatz ist endlich freigekämpft.
Nachdem das Flugfeld wieder den Bündnispartnern gehört, wird alles für die Folgeversorgung vorbereitet. Kurz nach Mittag geht es dann los. Dutzende Maschinen landen auf dem Rollfeld und bringen noch mehr Fallschirmjäger, Unterstützungskräfte, Munition, Verpflegung, schweres Gerät und vor allem Fahrzeuge – das Ganze begleitet von tosendem Lärm mehrerer rumänischer F-16 Mehrzweckkampfflugzeuge. Sie sichern während der Nachschuboperation das Gebiet ab. Dann kann es weitergehen.
Rumänische Soldatinnen und Soldaten stellen bei der Übung die Feindkräfte. Sie nutzen gepanzerte Fahrzeuge. (Foto: Bundeswehr/Sven Fischer)Mehrere hundert Soldaten werden auf vier verschiedenen Hubschraubertypen – dem Mehrzweckhubschrauber NH-90, dem Transporthubschrauber CH-53, dem Transporthubschrauber CH-47 Chinook und dem rumänischen Transporthubschrauber Puma – eingewiesen und zertifiziert. Mehrere Schiedsrichter, die ganz nah an der Truppe dran sind, begleiten die Durchgänge.
Bei Sonnenuntergang springt die zweite Welle mit 500 weiteren Fallschirmjägern ab. (Foto: Bundeswehr/Sven Fischer)Während des Trainings nutzen die sechs beteiligten Nationen die Möglichkeit, ihre Truppen mit den Modellen vertraut zu machen. So sind später alle in der Lage, mit diesen Hubschraubern mitzufliegen, und das egal in welcher Situation des kommenden Gefechts. Sie lernen die Ausstattung der Hubschrauber und deren Sicherheitsbestimmungen kennen, erfahren, wo man bei laufenden Rotoren das Luftfahrzeug verlassen kann, welche Anschnallgurte es gibt, und vieles mehr.
Der Kommandeur der deutschen Luftlandebrigade 1, Brigadegeneral Andreas Steinhaus, der mit seinen Soldatinnen und Soldaten ebenfalls während der Übung gesprungen ist, sagt: „Heute bereiten wir uns auf den Angriff für morgen vor.“ Die Hubschrauber stehen bereit. Am nächsten Tag wird es losgehen.
PIZ Heer