Mit einer umfangreichen Präsentation von Luft- und Landfahrzeugen, weiteren Waffensystemen, aber auch infanteristischen Aufgaben war die Bundeswehr auch auf der diesjährigen Internationalen Luftfahrtausstellung ILA 2024 in Berlin wieder größter Einzelaussteller. Angesichts der sicherheitspolitischen Entwicklungen in den letzten Jahren hat sich die ILA ohnehin stark in den Rüstungsbereich mit Darstellung aller Domänen der Wehrtechnik entwickelt. Selbst unter diesen Vorzeichen dominierten neben der Luftwaffe aber auch Heer, Marine und weitere Organisationsbereiche das Geschehen.

Gezeigt wurden alle gegenwärtigen und auch einige künftige Luftfahrzeuge der Bundeswehr im statischen Display, zumeist auch im Flug. Teilstreitkräftegemeinsamer Höhepunkt war wieder die Demonstration einer Luftlandeübung mit Deckung aus der Luft durch Kampfhubschrauber Tiger, Absetzen von Erkundungskräften durch Fastroping vom leichten Transporthubschrauber NH90, und Einweisung mit anschließender Aufnahme durch mittlere Transporthubschrauber CH-53 der Luftwaffe. Der im Vergleich zu weniger angespannten Zeiten bescheidene Umfang, ohne Anlandung von Fahrzeugen, dürfte aktuellen Einsatzverpflichtungen geschuldet sein.

In gleich mehreren Versionen war der leichte Unterstützungshubschrauber H145 zu sehen; so in der Schul- und Verbindungsvariante, der SAR-Version, und in der Rolle Unterstützung von Spezialkräften mit MG 6 Minigun and Fastroping-Einrichtung. Die Spezialkräfte der Luftwaffe zeigten zudem das leichte Ground Support Vehicle mit Kranausleger auf Polaris-Fahrgestell für Instandsetzungsaufgaben in vorgeschobenen Positionen. Der künftige leichte Kampfhubschrauber H145M, der den Tiger ergänzen beziehungsweise ersetzen soll, wurde von Hersteller Airbus präsentiert.

Marine- und Heeresflieger demonstrierten Luftrettung durch den scheidenden Marinehubschrauber Sea King und H145 SAR. Das Objektschutzregiment der Luftwaffe hatte nicht nur geschützte Fahrzeuge wie den Dingo mitgebracht, sondern übernahm neben den Feldjägern auch ganz praktische Sicherungsaufgaben auf dem Flugfeld. Das Wachbataillon der Bundeswehr war mit einer Vorführung seines Drill Teams vertreten. Und natürlich waren A400M, Eurofighter und Tornado im Flug zu sehen, die beiden letzteren auch in Formation mit dem Mehrzweck-Tankflugzeug A330 MRTT.

Erstmals dabei war eine C-130 Super Hercules der gemeinsamen deutsch-französischen Unterstützungsstaffel für Spezialoperationen in Évreux mit deutschen Kennzeichen. Der künftige Stealth-Fighter F-35 wurde ebenfalls bereits in Bundeswehr-Lackierung als 1:1-Mockup ausgestellt und von amerikanischer Seite auch im Flug demonstriert; die US Navy zeigte zudem den künftigen Seefernaufklärer P-8 Poseidon im Static Display. Zu sehen waren weiterhin die Flugabwehrsysteme Ozelot und Patriot samt dem künftigen IRIS-T SLM, geschützte Krankenfahrzeuge des Sanitätsdienstes, und nicht zuletzt ein Löschfahrzeug der Bundeswehr-Feuerwehr.

Stefan Axel Boes