Rheinmetall hat nach eigenen Angaben in diesem Monat einen Auftrag über die von Deutschland finanzierte Lieferung weiterer 20 Marder 1A3 Schützenpanzer an die Ukraine erhalten. Der Wert wird mit einer „mittleren zweistelligen Millionensumme“ in Euro beziffert, die Übergabe ist für die erste Hälfte des kommenden Jahres geplant. Damit stiege die Gesamtzahl auf 160 Fahrzeuge.
Die neue Lieferung ist noch nicht in der Übersicht der Bundesregierung zu erfolgter und geplanter Militärhilfe für die Ukraine enthalten, die weiterhin von 140 abgegebenen Mardern spricht. Rheinmetall begann bereits kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Frühjahr 2022 auf eigene Kosten mit der Überholung von Fahrzeugen aus seinem Bestand und lieferte die ersten im Auftrag der Bundesregierung im März 2023.
Marder 1A3 geliefert, Lynx geplant
Seitdem hat das Unternehmen regelmäßig weitere Marder, auch aus Bundeswehrbeständen, instandgesetzt und an die Ukraine übergeben. Die Arbeiten finden nach Firmenangaben an den Standorten im niedersächsischen Unterlüß und in Kassel statt. Künftig will Rheinmetall auf Grundlage eines während der „Ukraine Recovery Conference 2024“ in Berlin unterzeichnetem Memorandum of Understanding zum Ausbau der strategischen Zusammenarbeit mit der Ukraine unter anderem den neuen Schützenpanzer Lynx an das Land liefern und auch dort produzieren
Geplant ist zudem die Fertigung von 155-mm-Artilleriemunition. Aktuell gab Rheinmetall auch bekannt, im IV. Quartal 2024 einen ukrainischen Auftrag über mehrere zehntausend Artillerie-Treibladungsmodule in diesem Kaliber erhalten zu haben. Die Lieferung im Wert von rund neun Millionen Euro soll im Januar erfolgen. Mittlerweile bezeichnet das Unternehmen sich als den wichtigsten rüstungsindustriellen Partner der Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression.
Redaktion/sab