Im vergangenen Jahr beschloss der Deutsche Bundestag nach langem Einsatz von Interessenverbänden die Einführung des nationalen Veteranentages am 15. Juni. Rechtzeitig vor der zweiten Begehung in diesem Sommer ruft der Deutsche Bundeswehrverband (DBwV) nun dazu auf, diesen mit Leben zu füllen. In Flyern und einem Ideenpapier macht er dazu diverse Vorschläge und fordert zum Mitmachen auf.

Der Beschluss zur Einführung sei nicht nur ein Meilenstein für die deutsche Veteranenbewegung gewesen, sondern auch ein großer Schritt zur Stärkung des Bandes zwischen Bundeswehr und Gesellschaft, so der DBwV. Ein Beschluss allein könne allerdings nur der Anfang sein. Jetzt käme es darauf an, den Veteranentag in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Das könne nur gelingen, wenn sich viele Menschen mit einbringen.
Vorschläge für die Politik
Zu den vorgesehenen Adressaten gehören politische Akteure ebenso wie aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten, aber auch andere soldatische Verbände, zivilgesellschaftliche Akteure wie Kirchen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sowie Einzelpersonen. Die Liste der Vorschläge ist lang und umfasst etwa für die Politik unter anderem Rundfunkansprachen, Veranstaltungen mit Volksfestcharakter, öffentlichkeitswirksame Verleihungen des Veteranenabzeichens und Live-Schalten in Auslandseinsätze.
Hinzu kommen die Schaffung einer Sonderbriefmarke oder eines Maskottchens als Markenbotschafter, die Einführung einer flächendeckenden Gedenkminute oder eines gesetzlichen Feiertages sowie die Beflaggung öffentlicher Gebäude. Auch an öffentliche Auftritte des Wachbataillons oder einen Zapfenstreich mit Ehrung von Veteranen, die Umbenennung von Straßen und anderen öffentlichen Bauwerken nach gefallenen Soldaten, Ehrenkonvois oder Ehrenmale wird gedacht.
Veteranentag für alle
Andere Akteure könnten nach den Vorstellungen des Bundeswehrverbands ebenfalls durch verschiedenste Aktionen zur Ausgestaltung des Veteranentags beitragen. Dazu gehören Familien- und Veteranenfeste oder -touren, das öffentliche Erneuern des Schwurs aktiver und ehemaliger Soldaten, Public Viewing Events, Informationsstände, Veteranentreffen und -märsche oder -gottesdienste. Schließlich könne sich jeder Einzelne beispielsweise durch das Tragen der Gelben Schleife oder die Teilnahme an Veranstaltungen beteiligen.
Die Liste ist sicherlich nicht abschließend und lässt Raum für weitere Ideen. Der Bundeswehrverband selbst bemerkt, dass die Betrachtung militärischer Einsätze einer Entwicklung unterworfen ist. So erreichten den Verband aus der Veteranen-Community häufig Vorschläge für eine Militärparade am Veteranentag. Ob die deutsche Gesellschaft für solche Formate nach internationalem Vorbild zu erwärmen sei, wird jedoch mit einem Fragezeichen versehen. Der Dialog darüber solle aber ergebnisoffen geführt werden, beispielsweise auch mit Podiumsdiskussionen am Veteranentag.
Redaktion/sab