Am 21. März 2025 übergab der Kommandeur Ausbildungskommando des Heeres, Generalmajor Olaf Rohde, das Kommando über die Infanterieschule in Hammelburg von Brigadegeneral Michael Matz an Brigadegeneral Andreas Steinhaus. Steinhaus ist zu diesem Zeitpunkt noch Kommandeur der Luftlandebrigade 1 in Saarlouis. Brigadegeneral Matz tritt nach einer außergewöhnlichen militärischen Karriere in den mehr als verdienten Ruhestand.

Nach Eintritt in die Bundeswehr zum Infanterieoffizier ausgebildet, absolvierte Matz von 1981 bis 1984 ein Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr in Hamburg. Nach verschiedenen Führungs- und Stabsverwendungen in der Truppe absolvierte er den Infantry Officer Advance Course in Fort Benning, Georgia/USA und im Jahr 1996 den internationalen Generalstabsoffizierlehrgang (LGAI) an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.
Von KFOR zum Wachbataillon
Seine erste Kommandeurverwendung hatte Matz von 2002 bis 2004 als Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 401 in Hagenow mit einem Auslandseinsatz als Kommandeur des ORF-Bataillons (Operational Reserve Forces) des 8. Einsatzkontingentes KFOR im Kosovo und anschließend ab 2006 die Verwendung als Kommandeur des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung in Berlin.
Auf eine Verwendung von 2006 bis 2009 als Referent im Führungsstab des Heeres im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn folgte 2009 bis 2010 die Führung des luftbeweglichen Jägerregiments 1 in Schwarzenborn mit dem er als Regimentskommandeur die Aufgabe als Quick Reaction Force IV in Afghanistan übernahm. Von 2010 bis 2012 hatte Matz das Kommando über das Gefechtsübungszentrum des Heeres in der Altmark.
Verwendungen in Bad Reichenhall, Berlin und Oldenburg
Darauf folgte die nächste Kommandeurverwendung und er übernahm im Mai 2012 die Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall von Brigadegeneral Johann Langenegger. Matz hatte in dieser Verwendung einen Einsatz in Afghanistan im Jahr 2013 im Regionalkommando Nord in Masar-e Scharif und war hier verantwortlich für die Planung und Koordination militärischer Einsätze in diesem Abschnitt sowie dem Aufbau afghanischer Militär- und Polizeieinheiten.

Im Jahr 2015 übergab er die Führung der Brigade an Oberst Alexander Sollfrank und übernahm die Aufgaben des Generals für Standortaufgaben Berlin im Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr. Von Februar 2017 bis März 2019 war er anschließend stellvertretender Divisionskommandeur und Kommandeur Divisionstruppen der 1. Panzerdivision in Oldenburg. Seit März 2019 war Brigadegeneral Michael Matz Kommandeur der Infanterieschule und General der Infanterie in Hammelburg.
Neuer Kommandeur der Infanterieschule mit viel Auslandserfahrung
Brigadegeneral Andreas Steinhaus trat 1987 als Offizieranwärter in die Bundeswehr ein, absolvierte nach seiner Offizierausbildung ein Studium des Maschinenbaus an der Universität der Bundeswehr in Hamburg und anschließend verschiedene Führungs- und Stabsverwendungen in der Fallschirmjägertruppe, dabei in 1997 als Kompaniechef der 3. Kompanie des Gepanzerten Einsatzbataillons der Deutsch-Französischen Brigade bei der Stabilisation Force (SFOR) in Bosnien-Herzegowina.

Von 2002 bis 2004 war er Teilnehmer am Nationalen Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und von 2004 bis 2005 Teilnehmer am Generalstabslehrgang an der Königlichen Hochschule der Verteidigung in Brüssel. Während seiner Zeit als Kommandeur des Fallschirmjägerregiments 26 war er zugleich Kommandeur des multinationalen Kurdistan Training Coordination Center.
Einsätze in Afghanistan, Irak und Sudan
Bei seinen Auslandseinsätzen besonders hervorzuheben sind zudem die Aufgabe als Kommandeur des Ausbildungs- und Schutzbataillons der ISAF in Kundus in Afghanistan im Jahr 2011, in 2013/2014 die Funktion des Büroleiters für den Kommandeur des Regional Command North der ISAF in Afghanistan und in 2017/2018 die Aufgabe als Kommandeur des Deutschen Einsatzkontingents im Irak.

Von 2022 bis 2023 Stellvertretender Kommandeur der Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf, war er davor zunächst Büroleiter und persönlicher Referent des Parlamentarischen Staatssekretärs Peter Tauber und anschließend Büroleiter und persönlicher Referent der Parlamentarischen Staatssekretärin Siemtje Möller im BMVg in Berlin. Seit 2023 ist er Kommandeur der Luftlandebrigade 1 in Saarlouis. 2023 war er zudem Stellvertretender Führer der Joint Task Force und Führer der Kräfte Sudan bei der militärischen Evakuierungsoperation in Khartum im Sudan.
Wolfgang Gelpke