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Deutsche Marine erhält neues Bekleidungssystem

Neben querschnittlichen Beschaffungen für die Bundeswehr modernisiert auch die Deutsche Marine ihre Einsatzbekleidung. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung liefert Gore-Tex Professional Fabrics einen Großteil der Funktionstextilien für das neue Bekleidungssystem. Nach einer Beschaffungszeit von nur drei Jahren erfolgt die erste Auslieferung noch in diesem Jahr und umfasst mehrere Lagen, vom Combat Shirt bis zur Kälteschutzjacke. Mit dem modularen System aus hochfunktionaler, wetterfester und flammhemmender Bekleidung werden rund 11.000 Marinesoldatinnen und -soldaten künftig noch besser auf See geschützt – auch bei Einsätzen in unterschiedlichen Klimazonen.

Die Deutsche Marine erhält ein neues Bekleidungssystem mit zeitgemäßer Optik und Schutzfunktionen.
Die Deutsche Marine erhält ein neues Bekleidungssystem mit zeitgemäßer Optik und Schutzfunktionen. (Foto: Gore)

Das neue, modulare System umfasst mehrere Bekleidungselemente, die den Soldatinnen und Soldaten optimalen Schutz und Komfort bieten. Dazu gehören Nässeschutzjacke und -hosen in Marineblau für den Einsatz unter rauen Wetterbedingungen. Ergänzt wird die Ausstattung durch den Bord- und Gefechtsanzug mit Jacke, Hose und Combat Shirts. Eine Kälteschutzjacke sorgt zusätzlich für Wärmeisolierung bei niedrigen Temperaturen.

Marinesoldaten brauchen Schutz vor vielen Elementen

Marinesoldaten sind auf See vielen Gefahren ausgesetzt: Sturm und Seegang auf Deck, Hitze und Enge unter Deck sowie möglichen Bränden oder Gefechtssituationen. „Die Flammhemmung ist eine der Kernforderungen des neuen Bord- und Gefechtsanzugs, denn Brände auf See können für Schiffsbesatzungen zu einer existenziellen Bedrohung führen.“ erläutert Stabskapitänleutnant Jörg Lerche vom Marinekommando Rostock die Anforderungen der Ausschreibung. „Insbesondere die begrenzten Fluchtmöglichkeiten und die potenzielle Ausbreitung des Feuers auf brennbare Materialien sind eine große Gefahr. Hinzu kommen extreme Belastungen durch Rauch- und Hitzebildung.“

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Aus diesem Grund ist der Bord- und Gefechtsanzug mit der Gore-Tex Pyrad Produkttechnologie ausgestattet. Die Technologie ermöglicht hitze- und flammresistente Schutzbekleidung, die gleichzeitig kompakt, leicht und atmungsaktiv ist. Sie basiert auf einem Laminat, das bei Einwirkung von Hitze und Flammen eine stabile Verkohlungsschicht bildet und den Träger schützt. Das Material ist deutlich leichter und flexibler als aramidbasierte Textilien und zudem abriebfester, was zu einer längeren Lebensdauer führt. Dies ist besonders wichtig bei rauen Oberflächen und scharfen Kanten eines Schiffes.

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Schutz an Bord und Symbol für nationale Identität

Während der Ausschreibung standen Tests zur Hitze- und Flammbeständigkeit und Leckabwehr beim Einsatzausbildungszentrum der Marine in Neustadt/Holstein im Mittelpunkt. Begleitet wurden diese Tests durch Trageversuche von Einheiten der Marine an Bord, die die Bekleidung im rauen Alltag auf See erproben konnten. Auf See schützen Gore-Tex-Technologien zudem vor starkem Wind, Regen und Spritzwasser, wobei die Ausrüstung leicht und flexibel bleibt – ein entscheidender Vorteil bei Arbeiten an Deck oder in engen Schiffsbereichen. Gore-Tex arbeitet dabei eng mit den Markenpartnern DNS Alpha, Goldeck-Carinthia, Schöffel und Wattana zusammen, die die Bekleidung aus Gore-Materialien fertigen.

Die neuen Borddienst- und -gefechtsanzüge.
Die neuen Borddienst- und -gefechtsanzüge. (Foto: Gore)

Wie alle Streitkräfte steht auch die Deutsche Marine vor der Herausforderung, ausreichend qualifizierte Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen. „Ein zeitgemäßes und repräsentatives Erscheinungsbild ist wichtig für die erfolgreiche Nachwuchsgewinnung. Zeitgemäße, funktionale und optisch ansprechende Uniformen vermitteln Professionalität, Identität und Stolz – das stärkt die Außenwirkung der Streitkräfte und erhöht die Attraktivität des Berufes“, unterstreicht Lerche.

„Die Rolle der Deutschen Marine wird im Zuge der Zeitenwende immer wichtiger. Geopolitische Spannungen und sicherheitspolitische Veränderungen stellen die Bündnisverteidigung vor nie dagewesene Herausforderungen – etwa den Schutz kritischer Infrastruktur auf hoher See, von Handelsrouten und globalen Lieferketten sowie die stärkere Fokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung von der Arktis bis in die Tropen“, betont Thomas Meyer, Key Account Manager für Defense Fabrics bei Gore. „Unsere Technologien bieten bestmöglichen Schutz vor den Elementen unter härtesten Bedingungen, damit die Soldatinnen und Soldaten gesund aus dem Einsatz zurückkehren.“

Redaktion/sab