Der Kleinwaffenhersteller Heckler & Koch hat sich auf seiner virtuell durchgeführten Jahreshauptversammlung optimistisch hinsichtlich Auftragslage sowie der wirtschaftlichen Zukunftsaussichten gezeigt und Neuigkeiten im Bereich der Handwaffen angekündigt.
Im Zuge der Veranstaltung stellte das Unternehmen zwei von fünf neuen Produkten näher vor. Hierzu gehört die Mitteldistanzwaffe HK437 im Sonderkaliber .300BLK, die sich sowohl für polizeiliche und militärische Spezialkräfte als auch reguläre Polizeikräfte eignet. Hinter dem HK437 verbirgt sich eine Version des von Heckler & Koch
entwickelten modularen Sturmgewehrsystems HK433 im Kaliber .300 BLK. Zur Erklärung: Der neue HK-Zahlenschlüssel kategorisiert die durch Heckler & Koch entwickelten und produzierten Waffen nach Generation, Waffenart und Kaliber. Die 7 steht für Sonderkaliber, unter das auch .300 BLK fällt.
Weiterhin hat Heckler & Koch eine „Taschenpistole“ angekündigt, eine mikrokompakte Pistole für das verdeckte Führen. Diese „Concealed Carry Pistol“ zielt insbesondere auf den militärischen und polizeilichen Spezialkräftebereich. Weitere Details zu der neuen Pistole wurden nicht genannt.
Neben den neuen Produktankündigungen hat das Unternehmen angekündigt, in Zukunft das Dienstleistungsangebot ausbauen zu wollen. Hierzu zählen Upgrade-Programme, wie sie etwa die britischen Streitkräfte derzeit mit ihrem Sturmgewehr SA80 umsetzen. In diesem Segment sieht die Unternehmensführung auch bei der Bundeswehr erhebliches Potenzial. So sollen die vorhandenen G36-Bestände auch nach dem Zulauf des neuen „System Sturmgewehr Bundeswehr“ weiter für die Reserve genutzt werden. Neben potenziellen Modernisierungsmaßnahmen rechnet Heckler & Koch weiterhin mit dem Auftrag zur Lieferung des zukünftigen Sturmgewehrs der Bundeswehr. „Das Unternehmen habe das technisch und wirtschaftlich beste Angebot abgegeben. Es sei daher beabsichtigt, Heckler & Koch den Auftrag zu erteilen. So lautete die Vorabinformation des Beschaffungsamtes (BAAINBw) vom 2. März 2021“, heißt es dazu in der Pressemitteilung des Unternehmens.
Darüber hinaus wurden positive Wirtschaftszahlen präsentiert. „Der Umsatz 2020 stieg um rund 15 Prozent auf 275 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 49,9 Millionen Euro und damit um gut 60 Prozent höher als im Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern betrug 13,5 Millionen Euro“, heißt es in einer Pressemitteilung aus Oberndorf. Auch 2021 habe bereits erfolgreich begonnen: „Im ersten Halbjahr 2021 konnte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um vier Millionen Euro auf 143,5 Millionen Euro erhöhen und einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 11,5 Millionen Euro erzielen. Im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um 50 Prozent.“ Die HK-Vorstände Jens Bodo Koch (CEO) und Björn Krönert (CFO) zeigten sich zuversichtlich, im laufenden Jahr die Vorjahresergebnisse noch übertreffen zu können.