StartFührung & KommunikationBundeswehr beschafft Leonardo Type163 LTD Laserzielmarkierer

Bundeswehr beschafft Leonardo Type163 LTD Laserzielmarkierer

André Forkert

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Die Bundeswehr hat über das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Laserzielmarkierer des Typs 163 LTD von LEONARDO Germany unter Vertrag genommen. Dies erfuhr Soldat & Technik aus gut unterrichteten Kreisen. Die Auslieferung der 56 Geräte an die Bundeswehr soll 2022 erfolgen. Offenbar gibt es auch Planungen für Anschlussbeschaffungen. Die querschnittliche Nutzung ist vor allem bei Special Operation Terminal Attack Controllern (SOTAC) des Kommandos Spezialkräfte (KSK) sowie den Joint Fire Support Teams (JFST) des Heeres vorgesehen. Damit hat auch Deutschland den „Standard LTD“ vieler NATO-Nationen eingeführt. Bisher ist der Type 163 Laser Target Designator bei mehr als 19 Nationen der NATO- und NATO+ in der Nutzung. Das sind mehr als 900 Systeme weltweit. Das Titelbild zeigt den Typ 163 LTD im Einsatz bei den niederländischen Streitkräften.

Zielmarkierer sind ein unverzichtbares Instrument für die Zuweisung von Zielen in der Luftnahunterstützung und Feuerleitung. Mit dem so genannten Laser Designator werden die Ziele per Laser beleuchtet und damit markiert, die Präzisionswaffen der Luftfahrzeuge erkennen diese Markierung dank der Lasersuchköpfe (SAL Seeker) und finden so das richtige Ziel. Die Zielmarkierer sind Nach NATO STANAG 3733 standardisiert.

Insgesamt wird Leonardo Germany 56 Systeme Type 163 LTD liefern. Hinzu kommt die gleiche Anzahl an SWIR (SWIR steht für Short Wavelength Infrared) See Spot Cameras. Zum Gesamtpaket gehört zudem noch umfangreiches Zubehör wie Laserschutzbrillen, Tripods, Kabel zur Anbindung an Glenair StarPan und des portable Brennstoffzellensystem SFC JENNY 600S. Beim Glenair StarPan handelt es sich um einen integrierten Soldier Multiport USB Data Hub / Power Distribution Systems and Tactical Interconnects zum Verbinden aller Anteile.

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Die Bundeswehr wird dem Vernehmen nach einen speziell angepassten Type-163-Laser erhalten. So wurde ein digitaler Kompass integriert. Dieser dient zur Anzeige der Laser-to-Target Line, auch wird eine Code-Eingabe zum Freischalten des Lasers notwendig sein, da dies eine Anforderung an die Lasersicherheit ist. Der SeeSpot lässt sich mit dem Laser verbinden und kann Entfernungsdaten, LTL und Pulse Repetition Frequencies (PrF) Code darstellen. Der SeeSpot verfügt über einen PRF-Decoder, um andere Laser auf dem Gefechtsfeld zu erkennen. Mit dem SeeSpot Device kann der Laserspot eines Laser Target Designators mit der richtigen Laserwiederholungsfrequenz (Pulse Repetition Frequency), dem so genannten Lasercode, auch bei normalen Tageslicht und sehr hellen Sonnenlichtbedingungen gesehen und angezeigt werden. Der Zielmarkierer wird mit allen von der NATO genutzten PrF-Codes ausgeliefert. Der Nutzer kann den PrF-Code innerhalb von drei Sekunden wechseln.

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Mit einem Gewicht von nur 2,5 kg inklusive Batterie und einer Ausgangsleistung von 80 mJ hat der Type 163 Laser Traget Designator eine Reichweite von mehr als 10 Kilometern. Eine Batterieladung ermöglicht den kontinuierlichen Einsatz des Lasers für die Dauer von ca. 45 min ohne Kühlphase. Die Strahldivergenz von nur <200 μRad stellt sicher, dass auch bei Zielentfernungen von über zehn Kilometern genügend Energie auf dem Ziel auftrifft, damit der Sensor oder der Targeting Pod das Ziel auch bei schlechtem Wetter und sehr hellem Umgebungslicht sicher erfasst.

So verwendet zum Beispiel die 10-fach-Optik den gleichen Sichtkanal wie der Laser, um Abweichungen durch Temperaturschwankungen zu verhindern. Ein Entfernungsmesser ermöglicht es dem Nutzer, die Entfernung des Ziels sicher zu bestimmen. Eine Picatinny-Schiene bietet die Möglichkeit, unterschiedliche See-Spot-Geräte zu montieren. Bei einem Volumenbedarf von zwei Litern (322 x 142 x 87 mm) erlaubt das kompakte Design das Verstauen und leichte Transportieren im Rucksack. Eine Fernbedienung ermöglicht die Nutzung des Zielmarkierers aus einer Deckung heraus, z.B. auf einem Dreibein.

André Forkert