StartBewaffnungRumänien entwickelt thermobare Munition für rückstoßfreie Waffe AG-9

Rumänien entwickelt thermobare Munition für rückstoßfreie Waffe AG-9

Kristóf Nagy

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Rumänien hat eine thermobare Munitionssorte für das rückstoßfreie AG-9-System aus einheimischer Fertigung entwickelt. Dies gab Wirtschaftsminister Florin Spătaru jüngst in einer Erklärung bekannt. Demnach sollen aktuell die finalen Versuche für die Zulassung der Patrone laufen, nach deren erfolgreichem Abschluss die Einführung bei den rumänischen Streitkräften geplant sei.

Das von RomArm gefertigte rückstoßfreie AG-9-System ist eine rumänische Lizenzfertigung des aus der Sowjetunion stammenden SPG-9 Geschütz, welches ab 1963 zur Einführung im Warschauer Pakt kam und dank eines beachtlichen Exporterfolges bis heute noch von mehreren Ländern verwendet wird. Neben Rumänien produzieren das NATO-Land Bulgarien, sowie der Iran nachweislich Kopien der Waffe. Die AG-9 Fertigung scheint indes ausgelaufen zu sein, da RomArm nur noch Munition für die Plattform anbietet. Neben der priorisierten Ausstattung der eigenen Streitkräfte erhofft sich der Minister laut Erklärung auch Exportchancen für das Produkt. Für die Entwicklung der neuen Patrone zeichnet das mechanische Werk Plopeni, eine Tochter des Rüstungskonzerns RomArm verantwortlich.

Ausgelegt für das Kaliber 73 mm ist die SPG-9 mit einem Gewicht von 62 kg auf einem Dreibein heute nicht mehr als zeitgemäß zu bezeichnen. Neben der Weiterentwicklung der Optiken und einer Ertüchtigung der Nachtkampffähigkeit lag der Schwerpunkt der Modernisierung der letzten Jahre auch im Bereich der Munition. So bietet der bulgarische Hersteller Arsenal mit der RTB-9MA Patrone bereits eine Munitionssorte mit thermobarem Gefechtskopf an.

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Die Ankündigung, mit der neuen Munitionsentwicklung eine bisherige Lücke zu füllen, kann daher auf zwei verschiedene Arten gedeutet werden. Einerseits verfügen die rumänischen Streitkräfte bis heute noch nicht über eine thermobare Munition für das AG-9-Geschütz. Auf der anderen Seite hat die neu entwickelte Patrone laut Hersteller nicht nur eine hohe Wirkleistung gegen ungeschützte Weichziele. Die Patrone soll auch 30 mm Panzerstahl bzw. 400 mm nicht näher definiertes Mauerwerk durchschlagen können.

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Kristóf Nagy