Airbus Helicopters hat erfolgreich den Panzerabwehrlenkflugkörper SPIKE ER2 von einem Hubschrauber des Typs H145M abgefeuert. Das Erprobungsschießen fand im Februar auf dem Schießplatz Cincu in Rumänien statt, wie aus einer Pressemitteilung des serbischen Verteidigungsministeriums hervorgeht. Ziel der Erprobung sei es gewesen, die Auswirkungen des Verschießens des Lenkflugkörpers auf den Hubschrauber zu untersuchen und damit auch die zukünftige Weiterentwicklung des H145M auszuloten. Gemäß den serbischen Angaben soll auch eine Delegation der Bundeswehr anwesend gewesen sein.
Neben dem Testversuch seien auch Überlegungen von Airbus Helicopters vorgestellt worden, den H145M weiterzuentwickeln, um ein so genanntes Manned- Unmanned Teaming zu ermöglichen, also die Interoperabilität mit unbemannten Luftfahrzeugen (UAV). Auch gebe es Ideen für die Integration zusätzlicher Schutzsysteme und die Anbindung des Hubschraubers an übergeordnete Führungs- und Informationssysteme mit erhöhten Datenverarbeitungsmöglichkeiten.
Der H145M wird bisher von Ungarn (20 Maschinen), Deutschland (15), Serbien (9), Thailand (5) und Luxemburg (2) genutzt. Laut der Pressemitteilung war neben der deutschen auch eine Delegation aus Serbien und Nordmazedonien anwesend.
Bei der SPIKE ER2 handelt es sich um einen Panzerabwehrlenkflugkörper des israelischen Herstellers Rafael. Er hat vom Boden aus verschossen eine Reichweite von bis zu 10 km und bis zu 16 km, wenn der Start von einem Hubschrauber aus erfolgt.
Mit der Integration der SPIKE ER2 würden die Fähigkeiten des H145M, der bisher mit 12,7mm- Maschinengewehren, 20mm-Maschinenkanonen sowie lasergelenkten oder ungelenkten Raketen bis zu einem Kaliber von 70 mm ausgerüstet werden kann, nochmals deutlich erweitert.
Ole Henckel