Die französischen Streitkräfte beschaffen die Benelli Supernova als neue Vorderschaftrepetierflinte im Kaliber 12. Dies gab der Mutterkonzern Beretta bereits Anfang des Monats bekannt. Der Auftrag im Wert von 4,5 Millionen Euro beinhaltet drei verschiedene Waffenkonfigurationen samt Zubehörpaket.
Die Benelli Supernova konnte sich in einem Erprobungsverfahren gegen ein nicht näher bekanntes Bieterfeld durchsetzen. Die Supernova wird nach der von den Spezialkräften genutzten M3 in Zukunft die zweite, in diesem Fall querschnittlich eingeführte Benelli Flinte im Bestand der französischen Streitkräfte sein. In der Standardrohrlänge von 18,5 Zoll (1020 mm lang und 3350 g schwer) verfügt die Supernova über einen in der Länge verstellbaren Schaft und eine Dioptervisierung. Die auf dem Gehäuse befindliche Picatinny-Schiene erlaubt die Montage von Optiken und optronischen Geräten. Weitere Schienen können seitlich zur Aufnahme von z.B. Waffenlichtern montiert werden. Eine Besonderheit der Benelli Supernova ist die Zuführunterbrechung aus dem Magazin. So kann nach dem Auswerfen der verschossenen Hülse händisch eine andere Munitionsart zugeführt werden, um so die taktische Flexibilität zu erhöhen.
Der über sieben Jahre laufende Vertrag umfasst neben Waffenlichtern, Trageriemen und Patronenhaltern auch Waffen mit drei verschiedenen Rohrlängen. Neben der Standardausführung mit einer Rohrlänge von 18,5 Zoll ist auch eine kompakte Version mit 14 Zoll Bestandteil der Beschaffung. Die ungewöhnlichste Ausführung stellt jedoch die 28 Zoll lange Ausführung zur Wahrnehmung der Drohnenabwehrrolle dar. Diese sollen die bereits bei den französischen Streitkräften eingeführten tragbaren Jammer im Nächstbereich mit einem kinetischen Wirkmittel ergänzen. Welche Munition in der letztgenannten Rolle zum Einsatz kommen wird, ist bis jetzt nicht bekannt.
Beretta lieferte bereits mit der A400 Xtreme eine Flinte zur Drohnenabwehr an die italienischen Spezialkräfte. Als Munition wird die ALS Skynet Drone Defense Patrone im Kaliber 12 verwendet. Das von dem Geschoss ausgebrachte Netz kann zuverlässig kleinere kommerzielle Copterdrohnen zum Absturz bringen. Im Anschluss können die elektronischen Komponenten und Datenträger geborgen und forensisch untersucht werden. Die Reichweite solcher Munitionstype ist jedoch stark eingeschränkt und gegen schneller oder höher fliegende Drohnen nicht geeignet.