StartBewaffnungPolen beschafft große Mengen an Piorun MANPADS

Polen beschafft große Mengen an Piorun MANPADS

Kristóf Nagy

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Die polnischen Streitkräfte erhalten in den nächsten Jahren einen großen Posten an MANPADS aus einheimischer Fertigung. Die dafür notwendige Erweiterung des bereits bestehenden und weitestgehend ausgeschöpften Rahmenvertrages unterschrieben der polnischen Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak gestern im Rahmen einer Zeremonie. Das Volumen der Auftragserweiterung soll Medienberichten zufolge 3.500 Flugkörper und weitere 600 Startgeräte beinhalten.

Błaszczak betonte in einer durch das polnische Verteidigungsministerium verbreiteten Stellungnahme die Dimension des Auftrages und die dafür notwendigen Schritte. Ursprünglich 2016 geschlossen, umfasste der Rahmenvertrag die Lieferung von 1300 Flugkörpern und 420 Startgeräten bis 2023. Um das deutlich gestiegene Volumen zu bewerkstelligen, muss der Hersteller Mesko seine Kapazitäten deutlich erweitern. Laut Hersteller soll die jährliche Produktionsmenge bereits 2022 von 300 Raketen auf 600 verdoppelt werden. Ab 2023 ist eine Jahresproduktion von 1000 Stück geplant. Mit der geplanten Menge sollen nicht nur die durch Abgaben an die ukrainischen Streitkräfte verringerten eigenen Bestände aufgefüllt werden, sondern auch die querschnittliche VSHORAD (Very Short Range Air Defense) Fähigkeiten der polnischen Streitkräfte verbessert werden.

Der Piorun Lenkflugkörper besteht, wie das als Basis dienende Grom, aus einem Raketenkörper mit einem Durchmesser von 72 mm. An der Spitze findet sich der Suchkopf mit angehangener Stromversorgung und Mechanik. Das System wiegt in der Feuerstellung 18,5 kg bei einem Flugkörpergewicht von 10,3 kg. Bei einer Spitzengeschwindigkeit von 660 m/s können fliegende Ziele bis zu einer Entfernung von 6500 m und einem Höhenspektrum zwischen zehn bis 4000 m bekämpft werden.

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Das Piorun System weckte bereits vor dem Ukraine Krieg internationales Interesse. So sind auch die USA an dem MANPADS von Mesko interessiert und führte bereits umfangreiche Erprobungen und auch eine Initialbestellung durch. Wie viele dieser Systeme in den USA verblieben sind und nicht an die Ukraine abgegeben wurden, ist jedoch unklar. Zudem arbeitet der Hersteller an einer Weiterentwicklung mit der Bezeichnung Piorun 3.0 und einer projektierten Reichweite von bis zu 10 km.

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Kristóf Nagy