StartMobilitätU.S. Army testet M10 Booker Gefechtsfahrzeug

U.S. Army testet M10 Booker Gefechtsfahrzeug

Andre Forkert

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Die 82. Luftlandedivision der U.S. Army wurde beauftragt, sich auf eine Testreihe für das M100 BOOKER Gefechtsfahrzeug vorzubereiten. Zuvor war das Projekt auch unter der Bezeichnung Mobile Protected Firepower Combat Vehicle bekannt. Und eigentlich sollte die U.S. Army schon Ende 2023 über das Fahrzeug verfügen. Ab Juli 2024 soll dann eine Kompanie das Fahrzeug intensiv testen. Die Gefechtsfelderprobung wird in Fort Liberty, North Carolina (USA) stattfinden. Am Ende soll nachgewiesen werden, dass die Plattform in der Grundkonfiguration einsatzbereit ist. Auch die Themen Logistik und Wartung werden überprüft.

Der M10 BOOKER ist ein Kettenfahrzeug, das die Infanteriebrigade bei der Unterdrückung und Bekämpfung von Befestigungen, Geschützsystemen und gegnerischer Infanterie unterstützen soll. Im Notfall soll es auch gegen gepanzerte Fahrzeuge wirken.

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Laut Aussage der U.S. Army haben der Kampfpanzer (MBT) Abrams M1A2 und der M10 Booker viele Gemeinsamkeiten. (Foto: US Army)

Laut Aussage der U.S. Army haben der Kampfpanzer (MBT) Abrams M1A2 und der M10 Booker viele Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel das unabhängige Wärmebildgerät des Kommandanten (Commander’s Independent Thermal Viewer, CITV) und die Maschinengewehre. Der M10 BOOKER verfügt über eine XM35 105 mm Kanone als Hauptbewaffnung, im Gegensatz zum Abrams mit seiner 120 mm Glattrohrkanone. Völlig anders ist laut U.S. Army allerdings die Logistik und Wartung. Daher müssen auch die Instandsetzer zunächst geschult werden. Sie müssen für bis zu 20 Aufgaben fit gemacht werden. Dieses übernehmen zunächst Ausbildungsteams des Herstellers General Dynamics Land Systems. Die Horstman Gruppe, ein Unternehmen der RENK Gruppe, liefert für das M10 BOOKER Fahrzeug das InArm Außenaufhängungssystem.

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Eine weitere Anpassung sind die Zweitbewaffnungen. So verfügt das Fahrzeug sowohl über ein Koaxial-Maschinengewehr im Kaliber 7,62×51 mm NATO als auch ein schweres Maschinengewehr M2 im Kaliber .50 BMG. Dieses wird durch den Fahrzeugkommandanten per Hand bedient, ohne Nutzung einer Common Remote Operated Weapon Station. Man hat sich gegen die Waffenstation aus Gewichtsgründen entschieden, sieht aber den Bedarf an einem schweren Maschinengewehr, um gegen Infanterieziele wirken zu können. Schließlich wird der M10 BOOKER zur Unterstützung der eigenen Infanterie eingesetzt und soll vor allem gegen feindliche Infanterie wirken. Entsprechend wurden auch neue Tactics, Techniques and Procedures (TTPs) entwickelt, um die leichte Infanterie bestmöglich durch das Fahrzeug zu unterstützen. So können Infanterist näher ans Heck des Fahrzeuges als zum Beispiel beim Kampfpanzer.

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Nach einer erfolgreichen Erprobung soll dann im Herbst die erste Kompanie mit Infanteriesoldaten der 3. Infanteriedivision in Fort Stewart, Georgia, integriert werden. Diese bildet dann die Grundlage für den Aufwuchs eines Kampfbataillons, dem sogenannten Mobile Protected Firepower Battalion. Dieses wird sich auf Divisionsebene befinden und von dort den Kampfbrigaden zugeteilt werden. Insgesamt sollen 42 Fahrzeuge beschafft werden. Der Stückpreis wurde 2023 mit 12,9 Millionen USD angegeben.

Die Bezeichnung M10 BOOKER wurde zu Ehren von zwei Soldaten gewählt. Mannschaftsdienstgrad Robert Booker fiel im Zweiten Weltkrieg und Staff Sergeant Stevon Booker kam während des „Thunder Run“ 2003 im Irak ums Leben. Thunder Run wird auch als Schlacht um Bagdad bezeichnet, und war der Versuch, die irakische Hauptstadt unter Kontrolle zu bringen und Saddam Hussein dort festzusetzen.

Andre Forkert

(Foto: US Army)