Die deutsche Rüstungsschmiede Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hat mit der Ukraine die Produktion und Lieferung von 100 Artilleriesystemen des Typs Panzerhaubitze 2000 vereinbart. Wie aus einem Bericht des Spiegels hervorgeht, hat das Bundeswirtschaftsministerium die Aufnahme der Produktion auch bereits Anfang Juli genehmigt. Das Auftragsvolumen soll rund 1,7 Milliarden Euro betragen, wobei bei derartigen Rüstungsgeschäften neben den Waffensystemen in der Regel auch Ersatzteilpakete und Ausbildungsleistungen mit enthalten sind.
Nach Aussage eines KMW-Sprechers versetzt die Genehmigung sein Unternehmen in die Lage, mit den Vorbereitungen für die Fertigung zu beginnen. KMW sei bereit, in Vorleistung zu gehen, auch wenn man noch keinen Vertrag mit der Ukraine geschlossen habe. Nun werde alles darangesetzt, die Produktion und Auslieferung so rasch wie möglich umzusetzen.
Wie in Videos in den sozialen Medien zu sehen ist, werden bereits die ersten der insgesamt 18 von Deutschland und den Niederlanden der Ukraine zugesagten Panzerhaubitzen 2000 im Kampf gegen die russische Armee eingesetzt. Zuvor waren ukrainische Soldaten in Deutschland an dem System ausgebildet worden.
Das Waffensystem im Kaliber 155 mm gilt als sehr leistungsfähig und kann Ziele in einer Entfernung bis zu 40 Kilometern – mit reichweitengesteigerter Munition auch darüber hinaus – mit hoher Präzision und unter Panzerschutz bekämpfen. Neben der Bundeswehr und den ukrainischen Streitkräften nutzen auch die Armeen Italiens, Katars, Litauens, Kroatiens und der Niederlande die Panzerhaubitze 2000. Vor wenigen Jahren hat auch Ungarn das Selbstfahrgeschütz bestellt. Da bisher noch nicht über Auslieferungen berichtet wurde, dürfte die Produktionslinie noch „warm“ sein.
Lars Hoffmann