StartBewaffnungFranzösische Streitkräfte bestellen zusätzliche AT4 Panzerabwehrhandwaffen von Saab

Französische Streitkräfte bestellen zusätzliche AT4 Panzerabwehrhandwaffen von Saab

Waldemar Geiger

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Die französische Beschaffungsbehörde Armament General Directorate (DGA) hat den schwedischen Rüstungskonzern Saab mit der Herstellung und Lieferung von zusätzlichen Panzerabwehrhandwaffen des Typs AT4 beauftragt. Saab teilte in einer gestrigen Meldung mit, dass die Bestellung im Wert von rund 24 Millionen Euro bereits Dezember 2022 erfolgt ist und die Systeme 2023 ausgeliefert werden sollen.

Die französischen Streitkräfte haben die AT4 bereits seit geraumer Zeit in Nutzung, wo diese unter der Bezeichnung Roquette NG (Nouvelle Génération) bekannt ist. Neben der AT4CS ER (Extended Range) sind auch die Varianten AT4CS HE (High Explosive) und die AT4CS AST (Anti-Structure Tandem) in Frankreich in Gebrauch.

Die Saab Light Multipurpose Assault Weapon (LMAW) 84 mm AT4 ist eine vorgelandene Einzelschusswaffe, die seit Mitte der 1980er Jahre am Markt ist und nach dem Verschuss entsorgt wird. Seitdem nutzen mehr als 15 Länder die schwedische Waffe, unter anderem Frankreich, Brasilien, Chile, Dänemark, Niederlande, Taiwan und die U.S. Streitkräfte. Das Design basiert auf der früheren FFV Miniman, verfügt jedoch über einen Flugkörper mit größerem Kaliber (84 mm). Das größere Kaliber ermöglicht einen größeren Gefechtskopf.

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Das glatte starre Abschussrohr der AT4 besteht aus Glasfaser. Das Startrohr verfügt über einen Vorwärtsgriff, ein einstellbares Klappvisier und einen Auslöseknopf. Es gibt mehre Varianten. Mit der AT4 CS (Confined Spaces) kann auch aus geschlossenen Räumen gewirkt werden. Sie hat eine Länge von 1 m und nutzt als Visierung das Aimpoint FCS12. Auch andere Visierungen wie ein Rotpunktvisier sind möglich. Neben der Standardvariante mit einem High Explosive Anti-Tank (HEAT) Gefechtskopf, bietet Saab auch eine HE (High Explosive/ Splittergefechtskopf mit Air-Burst Funktion), eine HP (High Penetration), eine Anti-Structure Tandem (AST) sowie eine ER (Extended Range) Version an.

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Laut Herstellerangaben kann die HEAT 420 mm Panzerstahl durchschlagen und die HP mehr als 500 mm. Die Kampfentfernung der AT4 HEAT beträgt 400 m, die der HP-Variante 300 m und die ER 600m. Die Anti-Structure Tandem (AST) Waffe kann laut Saab mehr als 2 m Beton oder 400 mm Panzerstahl penetrieren. Das Gewicht der AT4 CS HEAT liegt bei 7 kg. In der jetzigen Bestellung wurde ausschließlich die AT4 HEAT CS Variante beauftragt, Lettland nutzt aber auch noch andere AT4 Varianten.

Waldemar Geiger