Wenn es um die infanteristische Bewaffnung der Truppe geht, setzt die Bundeswehr seit geraumer Zeit auf das Konzept des Waffenmixes. Das Konzept wurde seinerzeit mit dem Vorhaben des „Infanterist der Zukunft“ aus der Taufe gehoben. Idee des Gefechtes ist es, der Infanteriegruppe ein möglichst umfangreiches Handwaffenportfolio an die Hand zu geben, auf das sie lagegerecht zurückgreifen kann.
Insbesondere im Zuge der Einsätze im Erweiterten Aufgabenspektrum wurde das Handwaffenportfolio immer breiter. Dies geschah insbesondere durch höhere Anforderungen an die Präzision zur Vermeidung von Kollateralschäden. So kann es unterdessen durchaus vorkommen, dass in der Infanteriegruppe kaum zwei Soldaten die gleiche Bewaffnung tragen.
Den Vorteilen der sich aus einem umfangreichen infanteristischen Werkzeugkasten ergebenden optimaleren Wirkleistung der Truppe stehen ein höherer logistischer Aufwand in der Beschaffung und Betreuung der Systeme sowie ein erheblich höherer Ausbildungsorganisationsaufwand entgegen. Die Frage muss gestellt werden: Ist dies noch zeitgemäß?
In den letzten Jahrzehnten reichten der Bundesrepublik eine rund 180.000 Soldatinnen und Soldaten starke Truppe und zusätzlich etwa 80.000 zivile Angestellte, da es im Schwerpunkt darum ging, dauerhaft Auslandseinsätze mit einigen wenigen Tausend Soldaten zu leisten. Da ging die Rechnung noch auf, schließlich war es das erklärte Ziel, der Truppe eine bestmögliche Ausrüstung für ihren Auftrag zur Verfügung zu stellen. Mit der verspäteten „Zeitenwende“ zurück zur Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) ergeben sich allerdings andere Schwerpunkte. Es lässt sich nicht ausschließen, dass im Falle einer Aktivierung von Reservisten oder einer Wiederaufnahme der Wehr- oder Dienstpflicht deutlich mehr Soldatinnen und Soldaten ausgestattet, ausgebildet und in Übung gehalten werden müssen, um kriegstauglich zu sein. Daher sollte die Frage, ob das Waffenmix-Konzept weiter aufrechterhalten werden kann, durchaus neu betrachtet werden.
Der Waffenmix
Grundsätzlich gilt: Der infanteristische Werkzeugkasten reicht vom Kampfmesser bis hin zum schultergestützten Lenkflugkörper. Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen befähigen Infanteristen und abgesessen operierende Kräfte, Ziele auf Entfernungen bis hin zu 4.000 Metern (und demnächst angesichts technologischer Fortschritte eher noch mehr) zu bekämpfen. Die Idee hinter dem Waffenmix ist einleuchtend: Dem militärischen Führer steht praktisch für jedes „Problem“ eine optimales „Werkzeug“
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