Sichere synthetische Kraftstoffe sollen zukünftig Europas kritische Infrastrukturen versorgen. Rheinmetall und Ineratec, ein führender Hersteller synthetischer Kraftstoffe, haben dazu eine strategische Partnerschaft geschlossen. Ziel ist es, skalierbare Power-to-Liquid-Lösungen (PtL) in den Bereichen Verteidigung und kritischer Infrastruktur einzusetzen. Diese Zusammenarbeit sei ein Meilenstein beim Aufbau resilienter Energiesysteme, die unabhängig von fossilen Brennstofflieferketten und anfälliger Infrastruktur funktionieren, so die Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Moderne Verteidigungsstrategien hängen nicht nur von Technologie und Logistik, sondern auch von einer resilienten Energieversorgung ab. Da die Lieferketten für fossile Brennstoffe im Falle von Konflikten zunehmend anfällig werden, sei die Fähigkeit, vor Ort CO₂-neutrale synthetische Kraftstoffe herzustellen, von entscheidender Bedeutung, erklären die beiden Partner. Krankenhäuser, kritische Infrastrukturen und Streitkräfte benötigten eine stabile, unabhängige und saubere Kraftstoffversorgung – sowohl in Friedens- als auch in Krisenzeiten.
Synthetische Kraftstoffe für Infrastrukturen und Streitkräfte
Bei Militäroperationen könne der Kraftstoffverbrauch pro Soldat und Tag 20 bis 60 Liter erreichen. Die für Friedenszeiten konzipierte Logistik für fossile Brennstoffe werde jedoch zunehmend anfällig. Synthetische e-Fuels seien die einzige skalierbare Lösung, die die Energiedichte, Lagerfähigkeit und Vielseitigkeit herkömmlicher Kraftstoffe aufweisen. Für die moderne Verteidigungsbereitschaft seien sie damit unverzichtbar. Die Giga PtX-Lösung biete einen sicheren, redundanten und konsistenten Zugang zu qualitativ hochwertigen Kraftstoffen, unabhängig von geopolitischen Entwicklungen. Sie lege den Grundstein für den Aufbau eines nachhaltigen, CO₂-neutralen Kraftstoffnetzwerks für alle Anwendungen, die derzeit von fossilen Brennstoffen abhängig sind.
„Ineratec leistet einen signifikanten Beitrag zur Resilienz – und der Verteidigungssektor fungiert als ein starker Katalysator für die Skalierung resilienter, sauberer Technologien“, stellte Maximilian Backhaus, Chief Commercial Officer bei Ineratec fest. „Diese Partnerschaft beweist, dass Energieunabhängigkeit und Dekarbonisierung Hand in Hand gehen. Mit unseren skalierbaren Power-to-Liquid-Lösungen für systemrelevante Operationen zeigen wir, wie europäische Klimatechnologie eine Vorreiterrolle einnehmen kann. Sowohl ökologisch als auch strategisch.“
„e-Fuels sind mehr als eine technologische Lösung – sie sind eine strategische Notwendigkeit. Mit Giga PtX schaffen wir ein skalierbares Netzwerk, das die Energieautonomie der europäischen Streitkräfte stärkt“, erklärte Shena Britzen, Leiterin des Wasserstoffprogramms bei Rheinmetall. „Es geht nicht nur um Energiesicherheit, sondern um die Fähigkeit, unabhängig zu handeln – in der Logistik, im Einsatz und in Krisenzeiten.“
Redaktion/sab