PULS schlägt HIMARS – die niederländische Perspektive

Mit der gestrigen Meldung des israelischen Rüstungskonzerns Elbit Systems ist nun offiziell: Die Wiederaufstellung der niederländischen Raketenartillerie erfolgt auf Basis des Raketenartilleriesystems Precise & Universal Launching System (PULS). Der Elbit-Mitteilung zufolge wurde das Unternehmen im Rahmen einer Vereinbarung zwischen dem israelischen und dem niederländischen Verteidigungsministerium beauftragt, 20 dieser Systeme im Wert von 305 Millionen US-Dollar an die Niederlande zu liefern. Mit enthalten in dem Vertrag ist die Integration der PULS-Raketenwerfersysteme auf eine niederländische Scania-Plattform sowie unterschiedliche Raketen und weitere Dienstleistungen im Rahmen der Ausbildung und logistischen Unterstützung.

Der Mehrfachraketenwerfer PULS kann eine breite Palette von Artillerieraketen mit einer Reichweite von 12 bis 300 km verschießen. Das Elbit-Raketenportfolie für den PULS beginnt mit der 122-mm-Rakete vom Typ Accular. Diese hat eine Reichweite von bis zu 35 km und einen 20-kg-Gefechtskopf. Für eine präzise Abstandwirkung jenseits der 100 km hat Elbit die marktverfügbare Extra im Angebot. Die Extra kann Elbit zufolge bis zu 150 km entfernte Ziele bis auf 10 m genau treffen. Das Gewicht des Gefechtskopfes beträgt 120 kg. Neben einer Unitary-Spreng-Splitter-Variante wird auch eine Penetrator-Variante angeboten. Die Predator-Hawk-Rakete kann noch weiter in die Tiefe wirken. Die Rakete hat laut Hersteller eine Reichweite von 300 km und eine Genauigkeit von 10 m. Das Gefechtskopfgewicht beträgt 140 kg.

Nach Dänemark hat sich mit den Niederlanden nun ein zweites europäisches Land für das Raketenartilleriesystem aus Israel und somit gegen den HIMARS aus den USA entschieden. Dem Vernehmen nach könnte mit Deutschland in Kürze das dritte Land folgen, zudem gibt es wohl starkes Interesse aus Norwegen und Schweden.

Ein Schreiben des niederländischen Verteidigungsministeriums an das niederländische Parlament, welches Soldat & Technik vorliegt, erklärt die Gründe, wieso sich der deutsche Nachbar für PULS und gegen HIMARS entschieden hat.

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