Die britischen Streitkräfte haben ihr Project Hunter zur Einführung eines neuen Sturmgewehrsystems „Alternative Individual Weapon (AIW)System“ abgeschlossen. Die Wahl fiel auf eine Version des KS-1 des us-amerikanischen Herstellers Knights Armament Corporation (KAC). Das Sturmgewehr wird nun unter der Bezeichnung L403A1 in die britischen Streitkräfte eingeführt.
Zum System gehören neben der Waffe selbst noch der Mündungssignaturreduzierer QDC/MCQ-PRT ebenfalls von KAC und ein Optiksystem, bestehend aus einem Vortex-Patrouillenglas und einem Aimpoint-Rotpunktvisier ACRO-P2.
Der Behördenausstatter Edgar Brothers – ein mittelständisches familiengeführtes Unternehmen aus Macclesfield und unter anderem der britische Vertriebspartner von KAC – hat von der britischen Beschaffungsbehörde Defence Equipment & Support (DE&S) einen Vertrag zur Lieferung von 1.620 AIW-Systemen im Wert von 15 Millionen Pfund erhalten, was nach derzeitigem Umrechnungskurs rund 17,5 Millionen Euro entspricht. Weiterhin besteht die Option, in den nächsten zehn Jahren bis zu 10.000 Systeme im Gesamtwert von 90 Millionen Pfund zu beschaffen. Die jetzt bestellten ersten AIW-Systeme werden zunächst an die Army Special Operations Brigade (ASOB) geliefert, die in komplexen, hochgefährlichen Umgebungen operiert.
Die britischen Streitkräfte forderten insbesondere für ihre ASOB eine Alternative zur Ergänzung – nicht zum Ersatz – des Bullpup-Standardgewehrs L85A3. Gefordert war ein neues, modernes Gewehrsystem, welches äußerst zuverlässig funktionieren, Wirkung und höhere Präzision auf längere Distanzen liefern und zugleich durch gedämpfte Mündungssignaturen zur Tarnung des Nutzers beitragen sollte.
Das KAC KS-1 ist ein modernes Sturmgewehr in der vom M16 bekannten AR-Architektur im Kaliber 5,56 mm x 45. Es arbeitet als Gasrucklader mit modifiziertem Direct-Impignement-System und Drehkopfverschluss. Die Waffe wiegt leer rund 3.120 Gramm und misst ohne Dämpfer maximal 869 mm.
„Die L403A1 ist ein weiteres Beispiel dafür, dass wir uns verpflichtet haben, in die modernste Ausrüstung zu investieren, um unsere Truppen auf dem Gefechtsfeld zu unterstützen“, so der Minister für das Beschaffungswesen im Verteidigungsbereich, James Cartlidge. „Dieses fortschrittliche Gewehr hilft den Soldaten, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten.“
Auf weitere Sicht ist die Ablösung des L85 und seiner Varianten geplant. Hierzu hat das britische Verteidigungsministerium das Project Grayburn auf den Weg gebracht.
