Die Bundeswehr beabsichtigt über einen Rahmenvertrag – soweit bekannt mit Rheinmetall – Scheinziele für Luftfahrzeuge der Bundeswehr zu beschaffen. Nach Angaben des BMVg sollen die Scheinziele feindliche Raketen vom Luftfahrzeug ablenken und es so schützen.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die dafür nötigen Mittel freigegeben. Finanziert wird die Beschaffung über den regulären Verteidigungshaushalt. Der Vertrag kann trotz der geltenden Haushaltssperre abgeschlossen werden. Das BMVg hat gegenüber dem Bundesfinanzministerium die sachliche und zeitliche Unabweisbarkeit für dieses und das nachfolgend beschriebene Vorhaben begründet, woraufhin die Sperre für die Vorhaben aufgehoben worden ist.
Geplant ist dem BMVg zufolge, bis zu 476.208 Scheinziele für 49,3 Millionen Euro zu beschaffen. Die Auslieferung soll im Zeitraum 2024 bis 2029 erfolgen. Es handele sich dabei um Täuschkörper des Typs IR-BIRDIE (Bispectral Infrared Decoy Improved Efficiency) 118 BS und IR-BIRDIE 218.
Die Infrarotscheinziele werden von Hubschraubern, Transportflugzeugen und Jets abgefeuert, um anfliegende Boden-Luft- (Surface-to-Air Missile, SAM) oder Luft-Luft (Air-to-Air Missile, AAM)-Raketen mit Infrarotzielsuchkopf von sich abzulenken. Die Scheinziele, sogenannte Flares, simulieren oder überdecken dabei durch ihre Infrarotstrahlung die vom Flugzeug ausgestoßenen heißen Triebwerksabgase.