StartTaktik & AusbildungSwift Response 24 – größte Luftlandeübung seit dem Kalten Krieg

Swift Response 24 – größte Luftlandeübung seit dem Kalten Krieg

SWIFT RESPONSE 2024 (SWRE24) geht in die heiße Phase. Unter Führung der Division Schnelle Kräfte (DSK) nehmen insgesamt etwa 4.500 Soldaten aus acht Nationen teil. Aus der DSK sind rund 1.000 deutsche und 200 niederländische Fallschirmjäger beteiligt. Es kommen 200 Landfahrzeuge und 35 Hubschrauber zum Einsatz. Unter anderem stellen die Heeresflieger der DSK 14 NH90 Transporthubschrauber bereit. Geübt wird die Landes- und Bündnisverteidigung, ganz konkret der Schutz der NATO-Ostgrenze. SWIFT RESPONSE 2024 liegt ein Szenario wie zu Zeiten des Kalten Krieges zu Grunde.

In SWRE24 wird im Schwerpunkt die deutsche Luftlandebrigade 1 beübt. Einsatzgebiete sind Ungarn und Rumänien. Neben den eigenen Kräften wird die Luftlandebrigade auch Kampfbataillone aus den Niederlanden, USA, Spanien und Frankreich führen. Im Rahmen einer Luftlandung sollen rund 1.300 Fallschirmjäger abgesetzt werden. Damit wäre es die größte Luftlandeübung seit dem Kalten Krieg. In einer multinationalen Hubschraubereinheit sind neben deutschen CH-53 und NH-90 auch spanische NH-90, Kampfhubschrauber TIGER sowie Transporthubschrauber CH-47 Chinook aus Spanien, US-amerikanische Sikorsky UH-60 Blackhawk (MEDEVAC) sowie rumänische Helikopter beteiligt. Auch 19 Flächenflugzeuge nehmen teil, u.a. A400M und C-17.

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Fallschirmjäger der Luftlandebrigade 1 springen über der Landezone aus einem Airbus A400M des Lufttransportgeschwaders 62 ab. (©Bw/Maximilian Schulz)

Mit SWIFT RESPONSE 2024 wird vor allem die schnelle Verlegung an die Ostflanke der NATO demonstriert. Dies ist über weite Strecken nur mit und durch Luftlandetruppen – unterstützt von der Luftwaffe und anderen Enablern – möglich. Daher kommt hier eine sogenannte Air-Mobile Task Force (AMTF) zum Einsatz.

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Parallel zu der durch Deutschland geführten Teilübung in Ungarn und Rumänien läuft ein Teil von SWIFT Response 2024 als Luftlande-Operation auch in Nord-Europa, im Schwerpunkt in Schweden – ab.

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Teil der Übungsserie QUADRIGA 2024

SWIFT RESPONSE ist eine Teilübung des NATO Großmanövers Steadfast Defender 2024. Deutschland setzt mit seiner Teilnahme an SWIFT RESPONSE ein Zeichen der Solidarität und Verteidigungsbereitschaft an die verbündeten Nationen in Osteuropa. Der deutsche Anteil gehört zur Übungsserie Quadriga 2024.Unter Quadriga 2024 fasst die Bundeswehr mehrere Großübungen zur Verlegung von Truppen in Deutschland und im Ausland zusammen. Sie verbindet diese mit Übungsvorhaben ihrer Verbündeten über einen Zeitraum von fünf Monaten. Mehr als 12.000 Soldatinnen und Soldaten sind daran beteiligt. „Als deutscher Beitrag zur NATO-Großübung Steadfast Defender 2024 soll Quadriga 2024 zeigen, dass die Bundeswehr entschlossen und fähig ist, entscheidend zur Verteidigung der NATO-Ostflanke beizutragen“, so das Kommando Heer. Das Ziel ist klar definiert: Abschreckung!

Es handelt es sich um das größte NATO-Manöver seit 35 Jahren. Und Deutschland ist für alle Teilübungen dabei die (internationale) Drehscheibe. Etwa jeder sechste der 62.000 Heeresangehörigen ist direkt an der Übungsserie beteiligt. Quadriga 2024 teilt sich aus deutscher Sicht in die drei Verlegeübungen Grand North (Februar/März, Norwegen), Grand Center (Februar bis April in Polen und Litauen) und Grand South (April/Mai in Polen und Rumänien) sowie der Abschlussübung Grand Quadriga (Mai in Litauen) auf. Damit ist klar, SWRE24 ist Teil von Grand South.

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(Grafik: Bundeswehr)

Bei Grand South führt und verlegt die Division Schnelle Kräfte (DSK) Luftlandekräfte ab Anfang Mai zunächst nach Ungarn, um die hohe Reaktionsfähigkeit der Kräfte unter Beweis zu stellen. Für den multinationalen Gefechtsverband geht es dann weiter nach Rumänien, um dort Schlüsselobjekte zu befreien und ggf. Brückenköpfe aufzubauen. Die „Force to Entry“ soll sich dort massiv und schnellstmöglich auswirken können.

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Fallschirmjäger der Fallschirmjägerregimenter 26 und 31 gleiten in der Abenddämmerung mit ihren Fallschirmen zu Boden.
©Bw/Julia Dahlmann

Unter Führung der DSK kommt die Air Manouvre Task Force zur Geltung. Dabei werden die Luftlandekräfte unter anderem durch die deutsche, spanische und US-amerikanische Luftwaffe luftbeweglich gemacht.

Redaktion